Das war 2016…

Es gibt sie überall – die Reviews. Also muss ich wohl auch einen schreiben, oder? 😉
Zugegeben: Es war auch ganz schön viel los für mich, in diesem Jahr und ich war wieder viel unterwegs. Aber vor allem war das Jahr ein erfolgreiches Jahr, denn wenn ich viel unterwegs und mit Menschen in Kontakt bin, Projekte auf den Weg bringen kann, dann habe ich (zumindest) das Gefühl, Menschen zu inspirieren und mit auf meinen Weg zu nehmen.
Gefühlt war 2016 das Jahr der sogenannten „Digitalen Bildung“ – komisches Wort, aber Jede/r weiß, was gemeint ist. Es gab z.B. „Lernen im Digitalen Wandel“, „Bildung in der digitalen Welt“, die angekündigten „5 Milliarden von Bildungsministerin Wanka“ und „Gute Schule “, um nur einige Veranstaltungen und Inititativen zu nennen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Wertung. Also viel Geld und auch Konzepte, um (digitale) Bildung in Deutschland voranzubringen.
Die kritischen Stimmen, gegen digitale Bildung sind da natürlich auch nicht weit – allen voran Lehrerpräsident Kraus, aber auch „alte Bekannte“ wie Prof. Dr. Spitzer äußerten sich alamierend und sprachen gar von „Verdummungsmaßnahmen“. Das muss aber wohl so sein… #srsly? #echtjetzt? Anstatt eines „dafür“ oder „dagegen“ würde ich mir ein „sowohl als auch“ wünschen, wenn Weihnachten noch nicht vorbei wäre.
Fest steht, dass es nun mal leider keine einfachen Antworten auf komplizierte Fragen gibt. Das stellt auch Margarete Hucht in ihrem Text „Das Märchen von der digitalen Bildungskatastrophe“ als Replik an die Herren Kraus und Spitzer fest.
Nun denn: Da so viel los war in diesem Jahr, habe ich meine persönlichen High- und Lowlights zusammengestellt und auch einen Ausblick auf 2017 gewagt. Inspiriert wurde ich dabei durch die Aktion von Thomas Riedel alias @Boydroid, der genau danach insgesamt 16 „digitale Kölner Köpfe“ befragt hat.
Meine Highlights im Jahr 2016
Das Jahr startete gleich schon mit einem #EdchatDE Special #bildungviernull im Rahmen des Prozesses „Lernen im digitalen Wandel“ der Landesregierung. Und es gab noch zwei weitere Specials, die mich als Heimspiel zum vbmcamp auf die Didacta nach Köln, aber auch zum Event #HackTheClassroom nach Budapest führten. Spannend war auch mein erster Besuch einer Gamescom, wo ich zum Thema #Gamification in generationenübergreifenden Lernprozessen sprechen durfte. Als Lehrer vor der KMK sprechen? Auch nicht schlecht – und genau das durfte ich im Juni. Die KMK hat nämlich Ende 2016, wie bereits oben erwähnt, ein Papier „Bildung in der digitalen Welt“ veröffentlicht und im Juni gab es dazu ein Expertengespräch. 2016 stand auch unter dem Zeichen eines Wechsels nach 16 Jahren Tätigkeit als Lehrer in das Referat „Digitale Gesellschaft, Medienkompetenz“ .
Ganz besonders freut mich die Nachhaltigkeit des Gemeinschaftsprojektes mit Torsten Larbig, dem #EDchatDE  ein Twitterchat für Lehrende, den es im September 2016 nun schon drei Jahre und mehr als 150 Ausgaben lang jeden Dienstag auf Twitter gibt. Der Twitterchat wird mittlerweile von drei Teams mit insgesamt sechs Moderator*innen gestaltet. Dazu kommen 3 Übersetzer*innen und zwei Protokollantinnen für die Tweets, die dann in einem Wiki gesammelt werden. All dies organisieren wir über das Netz, mit kollaborativen Arbeitsplattformen und per Twitter – ein, wie ich finde tolles Beispiel wie digitale Kollaboration gelingen kann. Daran können dann auch „Digitalkritiker“ schwerlich rütteln.
Mein Lowlight 2016
Die Digitalisierung erfasst und verändert die gesamte Gesellschaft und es freut mich zu sehen, dass in DE (= (noch) Digitales Entwicklungsland) gerade im wichtigen Bereich der Bildung nun institutionell wie auch (bundes)politisch die wichtigen und richtigen Schritte unternommen werden, um den gesellschaftlichen Wandel zu begleiten und Bürger aller Altersstufen zu mündigen Usern zu machen und Partizipation zu ermöglichen. Man hat ja sogar schon Stimmen gehört, die das Kooperationsverbot in Frage stellen. Bei einer national und international vernetzten Gesellschaft durchaus diskussionswürdig.
Was mich abturnt, ist, dass es immer noch „gewichtige“ Stimmen gibt, die die „#GermanAngst“ vor dem Internet ausnutzen und ausschließlich die Risiken des digitalen Wandels in den Vordergrund stellen. Hallo? Das Internet geht nicht mehr weg! Wir sollten es mitgestalten. Die Risiken UND Chancen in den Blick nehmen. Jetzt. Hier. Sofort.

Und was weiter besonders negativ aufgefallen ist – da geht es mir nicht alleine so – ist die Hetze und der Hass im Netz. Auch hier können Bildung und Medienkompetenz helfen – letztendlich sind wir aber alle gefragt, das Netz besser zu machen und mitzugestalten, denn es wird immer mehr zu unserem „Lebensraum“ werden. #LoveOutLoud

Darauf freue ich mich in 2017
Ich freue mich auf die Didacta 2017. Dort wird es nämlich eine besondere Überraschung geben. Da es aber eine Überraschung bleiben soll, kann an dieser Stelle nicht mehr verraten werden. #nochNicht.
Bleibt mir euch ein frohes, neues Jahr und alles Gute für 2017 zu wünschen! #LearnOutLoud & #KeepInspiring
Das war 2016…

DYI: Sharepics for Twitterquotes

 

 

 

In diesem Post findest Du:

  1. Eine kurze Anleitung, wie man schnell und einfach kleine PICs oder Poster zum Teilen auf Twitter erstellen kann.
  2. Eine Sammlung aller Poster und Bilder, die ich bis jetzt erstellt habe. Viel Spaß beim Lesen (und teilen)!

 

Wie erstellt man einfache SharePICs?

Du möchtest ein Zitat oder ein kurzes Statement auf Twitter (oder in anderen sozialen Netzwerken) besser sichtbar machen?

Sag es mit einem „Bild“!

Und wie geht das?

Zuerst brauchst Du einen guten Inhalt, denn auf den Content kommt es bekanntlich an. Das kann ein Zitat sein, welches Dir gut gefällt (aber bitte auch richtig zitieren), oder eben eine Aussage, Weisheit, ein Statement von Dir selbst.

 

Und dann?

Ich erstelle meine Sharepics meist „on the go“ – genau gesagt, meist in der Bahn und dann eben auf dem Smartphone. Dazu nutze ich einfach eine App, mit der man Präsentationen erstellen kann (auf dem iPhone ist hier Keynote mein Favorit). Aber es geht natürlich auch mit Powerpoint oder Google Présentations, um einige zu nennen. Haiku Deck kann ich auch empfehlen. Aber da will ich euch keine Grenzen setzen, gerne aber dazu auffordern, eure Tipps unten ins Kommentarfeld zu posten. Mir persönlich kommt es darauf an, dass es simpel und schnell geht – „quick an dirty“. Auf dem iPhone mag ich auch die App „Phoster“, mit der man, wie der Name schon vermuten lässt, einfach und schnell schöne Poster erstellen kann. Die Bilder, die mit Phoster erstellt sind, erkennt ihr am Hochformat. Die Keynotebilder sind alle im Querformat.

Mit der App „Phoster“ erstellt.

Wenn Du passende Bilder zu Deinem Spruch, Zitat usw. suchst, dann wirst Du schnell auf pixabay.com fündig. Diese Bilder sind unter freien Lizenzen, in der Regel meist „public domain“, also ohne Angabe der Quelle nutzbar. Das ist wichtig, denn Du willst das fertige Poster oder Bild ja dann auch teilen.

Mit der Präsentationsapp Keynote, erstelle ich meist auf der Basis einer schlichten Vorlage mit Textelementen eine Folie. Wenn es passt und ich schnell fündig werde, kommt noch ein Bild oder Emoticon dazu. Davon mache ich dann einen Screenshot und schneide diesen dann in der Fotoapp noch etwas zurecht. Fertig. Das Bild kann dann auf Twitter geteilt werden. Die Emoticons füge ich oft auch erst später mit Twitter selbst in das Bild ein, denn die Twitterapp bietet ja diese Funktion, Bilder nachträglich zu bemalen oder Sticker „draufzukleben“.

Meine persönliche Sammlung der letzten Monate

Alle Share-Pics, die in letzter Zeit  entstanden sind, habe ich hier für euch gesammelt. Viel Spaß beim Teilen und natürlich beim Selbermachen!

 

 

 

 

 

 

 

 

DYI: Sharepics for Twitterquotes

„Make great teachers even better“ – E2 Educator Exchange Rückblick

Dies ist ein Crosspost, der ursprünglich auf education.microsoft.com erschienen ist.

Ich schildere darin in einem Interview meine Eindrücke zum E2 Global Educator Exchange 2016 in Budapest. Zum Originalpost geht es hier. Und hier kommt der Text:

„Make great teachers even better“:

MIE-Experte André Spang im Interview zum E2

Das E2-Event: Ein Rückblick mit André Spang

imagesLehrkräften mit Affinität zu digitalen Technologien muss man André Spang nicht mehr vorstellen. Als Musik- und Religionslehrer mag er an die Kaiserin-Augusta-Schule in Köln beheimatet sein. Digital aber ist die ganze Welt sein Spielfeld. Als umtriebiger Blogger, fleißiger Twitterer sowie Gründer und Moderator von #EdchatDE, dem deutschen Twitterchat für Lehrende, ist André Spang engagierter Verfechter der Chancen, die digitale Technologien im Bildungsbereich mit sich bringen. So ist es nur folgerichtig, dass er als einer von sieben deutschen MIE-Experten am diesjährigen E2 Global Educator Exchange teilnahm, um mit Lehrkräften aus aller Welt zu den Bildungspotenzialen von Technologie in Austausch zu treten. Im Interview berichtet er ausführlich von seinen Erfahrungen und Eindrücken.

 

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„Make great teachers even better“ – E2 Educator Exchange Rückblick

#EDchatDE – Hausaufgaben: Sinn oder Unsinn?

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Das Thema des heutigen #EDchatDE war „Hausaufgaben: Der Mülleimer für alles, was im Unterricht nicht geklappt hat? Sinn/Unsinn von HA.

Hausaufgaben – das Thema, das uns alle berührt, waren sie geliebt (meist eher nicht, oder?), gehasst, wurden von den Eltern gemacht, abgeschrieben, brachten anscheinend recht wenig, außer Zeit zu stehlen und Familien in Unfrieden zu stürzen…

Und heute? Heute hat sich nicht viel geändert. Sie gibt es immer noch. Naja, sie werden heute nicht mehr im Bus abgeschrieben, sondern schon vorher per WhatsApp oder Facebook Gruppe geteilt. Schwarmintelligenz nennt man das dann 😉

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#EDchatDE – Hausaufgaben: Sinn oder Unsinn?

#hbfkoeln: Diskussion im Reliunterricht

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Zugegeben, die Überschrift lässt etwas anderes erahnen, aber in diesem Post geht es mir vor allem darum zu zeigen, wie schnell und einfach man mit digitalen Medien und Internet seinen Unterricht zeitnah thematisieren kann. So ist das ja manchmal mit Überschriften in den Medien 😉

Gerade, wenn man aktuelle Ereignisse im Unterricht behandeln will, ist die Nutzung des Netzes unumgänglich. Wiki- oder Blogseiten, auf denen ich Informationen, die ich den Lernenden geben will, für die jeweilige Stunde vorstrukturiere, leisten mir dabei sehr gute Dienste, sind im Handumdrehen erstellt und als Material über das Internet zugänglich. Und die Schüler können diese Plattformen dann im Laufe der Stunde selbst weiter bearbeiten und zusätzliche, von ihnen gefundene Informationen, Meinungen, Kommentare und multimediale Inhalte ergänzen. Gerade bei aktuellen Ereignissen ist das eine großartige Möglichkeit, um im Unterricht direkt darauf Bezug zu nehmen – theoretisch kann man eine solche Seite morgens in der Bahn per Smartphone oder eben in der Freistunde vor der eigentlichen Stunde erstellen.

Am letzten Ferientag der Weihnachtsferien habe ich den Artikel „Silvestermob und Gegenmob“ von Sascha Lobo auf Facebook gefunden. Ich hatte in den Tagen nach Silvester 2016 viel zu den schrecklichen Übergriffen, die am Kölner Hauptbahnhof statt gefunden haben, gelesen. Sascha Lobo bringt in seinem Text Vieles gut auf den Punkt – auch wenn ich in einigen Passagen nicht ganz bei ihm bin. Aber viel wichtiger: Der Artikel motivierte mich dazu, meinen ursprünglichen Plan für die erste Religionsstunde in Klasse 8 im Jahr 2016 am ersten Schultag, an deren Vorbereitung ich gerade saß, spontan zu ändern und das Thema #hbfKoeln aufzugreifen.

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#hbfkoeln: Diskussion im Reliunterricht

KAS.juniorEXPERTS @ Europe Code Week 2015 #codeEU, #Makerspace und #DED15

(crosspost von ipadkas.wordpress.com )

Mein Projekt KAS.juniorEXPERTS gibt es nun schon seit fast drei Jahren. Die Schülerinnen und Schüler, die aus den Jahrgangsstufen 10im Projekt aufgenommen werden, erhalten ein Coaching und geben dann ihre Kenntnisse und Kompetenzen im Bereich der digitalen Medien in Makerspace-Workshops der Stadtbibliothek Köln weiter. Dazu habe ich hier und hier bereits Einiges geschrieben. Das Programm, das die EXPERTS anbieten ist sehr breit gefächert und geht von der Skype-Nutzung über Bloggen bis zur Bildbearbeitung und hin zum Coding.

Europe Code Week #codeEU

Mit Coding meinen wir hier nicht (nur) programmieren, sondern vor allem den konstruktiven Umgang mit Technik, Robotik und kleinen Applikationen im Web, mit denen man ohne große Vorkenntnisse kleine Programme erstellen kann. Der Sinn dahinter ist, Technik nicht als Konsument, sondern als Produzent zu nutzen und Literacy im Bereich des Digitalen zu erlangen – eine bedeutende Literacy im 21. Jahrhundert. Und ist die Neugierde dann erst mal geweckt, dann bleiben die Schüler meist dabei und bilden sich selbst fort.

Einige unserer Schüler waren auch in den Ferien aktiv, denn die European Code Week fand dieses Jahr in der Woche vom 10. bis 18 Oktober statt.

Das Team Laura Bauer und Mirjam Zak gab innerhalb der Code Week, wie auch im letzten Jahr einen Workshop im Makerspace der Stadtbibliothek Köln – dieses Mal im Programm Makerkids der Stadtbibliothek – das sind Workshops für Kinder von 8 bis 12 Jahren.

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KAS.juniorEXPERTS @ Europe Code Week 2015 #codeEU, #Makerspace und #DED15

Alles #MOOC oder was?

Dies ist ein Crosspost, der bereits zu einer Reihe über MOOCs bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb.de) unter dem Titel „MOOCs in Schulen – eine gute Idee?!“ erschienen ist.

MOOC – OMG, was ist das denn?

MOOC – das klingt geheimnisvoll, viel versprechend und soll – so sagen manche –  die Lösung aller Probleme des heutigen Bildungssystems sein: Viele, interessierte Menschen lernen freiwillig aus eigenem Interesse im Massive Open Online Course über mehrere Wochen zusammen, bereichern sich gegenseitig und bringen ihr eigenes Wissen und Kompetenzen ein. Noch dazu ist das Ganze dann meist auch noch kostenlos. Und gelernt wird im eigenen Tempo, always on, mobil, lebenslang und überall. Wenn man etwas verpasst hat – kein Problem, denn Videos, Materialien sind alle Online auch nach Jahren noch einsehbar. Eine solche Umgebung scheint das lebenslange Lernen von dem alle reden möglich zu machen. Oder?

Dass solche Communities in anderem Kontext tatsächlich funktionieren und Menschen – in diesem Falle Spieler – wirklich gemeinsam einem Ziel entgegen streben und sich gegenseitig helfen, das zeigt uns eines der bekanntesten und erfolgreichsten Computerspiele: World of Warcraft. Das Spiel ist natürlich kein MOOC, sondern ein sogenanntes MMORPG (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game). Hier vernetzen sich die Spieler und gemeinsames Wissen und Know How wird bereitwillig geteilt – immer auf dem Weg zum nächsten Level. Aber klappt das auch in einem MOOC? Dies ist ja schließlich kein Computerspiel, sondern hier wird „ernsthaft gelernt“.

Ich will das wissen – meine eigene MOOC Vergangenheit!

Ich selbst fand die Idee der MOOCs zunächst einmal großartig, als ich davon erfuhr. Als Lehrer weiß ich, dass in der digitalen Gesellschaft die sogenannten #21stCenturySkills:

  • Kommunikation
  • Kollaboration
  • Kreativität
  • kritisches Denken

von großer, wenn nicht essentieller Bedeutung sind.

Auf den ersten Blick scheint all dies im MOOC möglich zu sein. Die Teilnehmer werden zum Teilgeber und können sich mit ihren Stärken einbringen, individuell und im eigenen Tempo lernen. Das klassische „One-to-Many“ Sendungsbewusstsein von eLearning Kursen wird aufgebrochen. Über Blogs, Social Media und Kommentarfunktionen kommt man ins Gespräch. Ich musste also dieses MOOC-Feeling kennen lernen! Die gesamte Idee fand ich sehr spannend – vor allem wollte ich wissen, ob das MOOC Konzept auch für schulischen Lernszenarien nutzbar ist.

#Opco11 - Zukunft des Lernens
#Opco11 – Zukunft des Lernens

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Alles #MOOC oder was?

#BiDiWe15 – Bildung in einer digitalisierten Welt

(Hinweis: Dieser Artikel ist ein Crosspost und erschien ursprünglich im Blog des „Hochschulforum Digitalisierung“ des „Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft“. Außerdem findet sich der Artikel auch im Blog des Co-Autors Bob Blume.)

Die ersten Teilnehmer der Tagung werfen sich verstohlene Blicke zu, als sie das gläserne Haus gegenüber des Kanzleramtes betreten. Aus allen Himmelsrichtungen sind heute Menschen aus Lehre, Forschung und Wirtschaft zusammengekommen, um die Zukunft der digitalen Bildung zu diskutieren.

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Wir, @legereaude aka Bob Blume und @Tastenspieler aka André Spang, besuchten am 15.6.2015 die Tagung „Bildung in einer digitalisierten Welt“ der SPD Bundestagsfraktion im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages in Berlin.

Das Programm war viel versprechend – die Gästeliste nicht weniger, aber Geduld – schön der Reihe nach!

Humboldt 2.0? 

Sören Bartol @soerenbartol, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD Bundestagsfraktion, sorgt schon mit dem Zitat „Digital ist besser“ von @tocotronic, mit dem er die Tagung eröffnet, für allgemeines Schmunzeln. Er stellt gleich zu Beginn die zentralen Fragen:

#21stCenturyLiteracies: Welche Kompetenzen braucht denn der Mensch nun in einer digitalen Welt?

#DigitalGap: Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um Chancengleichheit in der digitalisierten Welt nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig zu machen?

#Humboldt2.0: Wie kann das humboldtsche Bildungsindeal ins digitale Zeitalter übersetzt werden?

#Support: Was kann und was muss Politik tun, damit diese Herausforderung gelingt?

Schon nach der Einführung wird klar, dass es die großen Fragen sind, die die Teilnehmer beschäftigen werden – Fragen, die leider allzu lange politisch ignoriert wurden.

Jan-Martin Wiarda (Helmholtzgesellschaft), der durch das Programm führt, stellt den nächsten Impulsgeber vor.

Ein zusätzliches Element 

Ernst-Dieter Rossman @edrossmann, Bildungspolitischer Sprecher der SPD, nimmt bei seiner Begrüßung Bezug auf die Artikel von Saskia Esken @EskenSaskia („Bildungssystem muss fit für Digitalisierung werden!“) und Christian Füller  @Ciffi („Die gefährliche Tablet-Ekstase der Schulpolitik“), die sich einen kritischen Austausch lieferten, der im Netz hohe Wellen schlug.

Dabei mahnt Rossmann, dass es heute eben gerade nicht um eine Scheindebatte und Scheinfronten gehen soll, sondern darum, das zu verbinden, was Bildung schon immer bedeutet: „Durch das Digitale kommt ein zusätzliches Element ins Bildungsspiel, dem wir uns stellen müssen, um die Zukunft der Bildung zu sichern“.

Neue Lernmedien bieten kommunikative Möglichkeiten, die es bisher so nicht gegeben hat und die man sich aneignen muss, um an einer digitalen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts aktiv teilnehmen zu können.

Rossmann schlägt in seiner Rede den Bogen zur Föderalismusebene. Das, was heute diskutiert und angeboten wird, soll ein Angebot an die Länder sein. Der Bund will sich unterstützend und kooperativ – ganz wie es in einem digitalen Zeitalter wichtig und möglich ist – einbringen.

Seine Forderungen:

#Citizenship: Wissen und (auch persönliche) Handlungskompetenz in der digitalen Welt

#Anwendungskompetenz: Umgang mit digitalen Tools

#Partiziptation: Mit Medien soziale Realität gestalten

Vernetzt euch! 

Nachdem der rote Faden gelegt ist, beginnen die Keynotes, die als weitere Impulse für den anschließenden Austausch und die Weiterarbeit dienen sollen.

Saskia Esken, die Berichterstatterin für digitale Bildung der SPD Bundestagsfraktion, eröffnet die Runde.

Ihre süffisante Replik auf das „Joch der Digitalisten“ aus der FAZ macht schnell deutlich, dass es der Debatte nicht gut tut, Positionen absolut zu setzen, sondern dass ihre Teilnehmer – auch die anderer Fraktionen (#DigitalLeben, CDU) – ein gemeinsames Anliegen haben.

Die Nennung der Tagungsbesucher macht deutlich, aus welch unterschiedlichen Bereichen die Teilnehmer der Tagung kommen – und was sie zusammenbringt.

Esken geht auf die „disruptiven Kräfte“ der digitalen Strukturen ein und auf die Herausforderung, aber auch Chance, diese zu erkennen und zur Neugestaltung zu nutzen.

Kein Gesellschafts- und Wirtschaftsbereich werde davon ausgenommen werden.

Die SPD will diesen grundlegenden Wandeln mitgestalten und sich der Realität nicht verweigern. Das Problem dieser Realität ist die Anwendung digitalen Inhalts bei Jugendlichen.

Wie Studien zeigen wird das Internet zwar von allen Jugendlichen als Kommunikationsmedium genutzt, aber nicht, um konstruktiv damit umzugehen und um Wissen zu gestalten und zu produzieren.

Um Deutschland aus seiner Starre zu lösen, müssen MINT-Fächer, informatische Grundbildung und der Aufbau von Medienkompetenzen dringend gestärkt werden.

Wie gelingt der Einstieg in eine digitalisierte Berufswelt, welche Kompetenzen brauchen junge Menschen für gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe? Wie geht man sicher mit den Medien um, wie schützt man seine Daten und wie wird man sensibilisiert für den verantwortungsvollen Umgang mit seinen Daten?

Die Forderungen, die hier gestellt werden, bewegen sich vor allem auf zwei Ziele zu:

  • grundlegendes Verständnis für den Umgang mit Programmiersprachen erhalten
  • medienkompetenter Umgang

Eskens Aufruf am Ende ihrer Keynote hätte auch die Unterüberschrift der Tagung sein können:

„Seid dabei, tauscht euch aus, vernetzt euch!”

Als nächstes stellt Wiarda einen Teilnehmer vor, der zunächst in die Vergangenheit blickt.

Die Geschichte wiederholt sich 

Ties Rabe, Senator für Schule und Berufsbildung der Hansestadt Hamburg, macht eine Zeitreise zurück zur Ausblidung in seine eigene Schule, damals, als er 10 Jahre alt war.

Vom Telefon und der Dachantenne bis zum ersten Computer im Referendariat. 1995 sein erstes Handy, groß wie ein Brikett. 1996 der erste Computer mit Internetanschluss im Hause Rabe.

Wenn er das seinen Kindern heute erzählt, denken diese, er redet aus der Zeit der Burgen und Ritter. Hier wird deutlich, wie rasend sich die Entwicklung fortsetzt. Vergleicht es mit den Umbrüchen zur Erfindung des Buchdrucks – nur eben 1000 mal schneller.

Welche Veränderungen die rasende Entwicklung ausgelöst hat, macht er am Beruf des Setzers deutlich, den die Layoutprogramme ersetzt haben. Dafür aber sind viele andere Berufe entstanden. Was die heutigen Veränderungen bewirken, erklärt Rabe in einem simplen Beispiel: Als seine Tochter auf einem Festival ihr Handy verlor, konnte sie nur noch eine Telefonnummer auswendig: Die ihrer Eltern. Ihrem Vater sagte sie auch gleich, was ihr durch den Kopf ging, als sie das Handy verlor: „Ihr Leben hat sich aufgelöst“.

Zum Macher werden 

Wie schon zu Beginn der Tagung liegt auch bei Rabe die Betonung auf der digitalen Kompetenz. Denn sie sei Voraussetzung für eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft.

Das Problem sieht er (wie auch im weiteren Verlauf die Teilnehmer der Tagung), dass diese Entwicklung nicht in den Schulen ankommt.

International sind deutsche Schülerinnen und Schüler mittlerweile abgehängt. Und ein weiteres Problem bahnt sich an: Der sogenannte “digital divide”.  Die Nutzung selbst ist abhängig vom Bildungsstand der Familien. Bei niedriger formaler Bildung nutzen die Kinder die digitalen Medien vor allen Dingen bei der Freizeitgestaltung, während bei höherer Bildung auch die Bildungsangebote genutzt werden. Das bedeutet eine immer größer werdende Benachteiligung vor allem bei den bildungsschwachen Familien.

Rabe fordert vor allem aus diesem Grunde eine Agenda #digitaleBildung für Schule, Hochschule und Ausbildung. Und die Förderung von digitaler Bildung in jedem einzelnen schulischen Fach.

Die Problematik liegt, wie so oft, in dem, was Rabe die „Macht-Frage“ nennt: Wer macht was? Dabei geht es vor allem um:

  • Klare Rechtslage
  • Cloud
  • Ausstattung (BYOD)
  • Bildungspläne
  • Überzeugungsarbeit

Vor allem der letzte Punkt ist Grundlage, um Lehrerinnen und Lehrer mit ins Boot zu nehmen. Dazu bedarf es praxissichere Angebote, die die Arbeit der Lehrenden unterstützen, anstatt sie weiter zu belasten.

Letztlich fordert Rabe das, was in den digitalen Diskursen mittlerweile ein geflügelter Begriff ist:

#BeAMaker!

Sei ein Macher, der durch aktive Arbeit die Differenzen beilegt und neue Chancen erkennt und umsetzt.

Die nickenden Köpfe im weiten Rund zeigen ein ums andere Mal, dass die hier gestellten Forderungen auf offene Ohren stoßen.

Sichtbares und relevantes Lernen 

So auch bei Richard Heinen @richard_he, Universität Dusiburg-Essen, der mit einer allgemeinen Frage beginnt:

Was bedeutet digitale Bildung eigentlich?
Als Beispiel nimmt er diejenigen, die der gerade stattfindende Wandel am meisten betrifft: Die Schüler. “Mit dem Smartphone kann ich ganz einfach Sachen nachschauen, die ich nicht weiß oder verstehe. Mit Videos versteht man die Dinge besser.” Solcherlei Auskünfte lassen nur vermuten, wie Schülerinnen und Schüler das Smartphone jetzt schon nutzen.

In Notebook-Klassen kontrollieren Schülerinnen und Schüler ihre Lernwege selbst – Lehrer haben mehr Zeit, sich im jeden einzelnen zu kümmern. In Zeiten zunehmender Heterogenität und der Inklusionist dies eine riesige Möglichkeit.

Wie Rabe geht auch Heinen auf die Möglichkeiten ein, seine eigenen digitalen Endgeräte in der Schule zu nutzen. Er bringt diese Forderung auf einen einfachen Punkt: Handyverbote gehören verboten.

Anstatt zu stigmatisieren und zu reglementieren müssen unsere Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt werden, zu kompententen Anwendern zu werden. Schulen brauchen dafür Infrastruktur und Support – am besten eher gestern als heute, wie er betont.

Auch wenn die Lehrer nur Rädchen in einer großen Maschinerie der Bildung und ihrer politischen und gesellschaftlichen Verbindungspunkte sind, ist für Heinen klar:

Engagierte Lehrer sind Kristallisationspunkte und damit maßgeblich für den Wandel innerhalb der Schulen. Nur eine Verbindung zwischen diesen und die Unterstützung von außen schafft es, den Wandel herbeizuführen.

Dass dies nicht nur geschieht, um lustige Gadgets zu nutzen, betont Heinen besonders, denn:

Digitale Medien können Lernen sichtbar und relevant machen.

Ob nun die Arbeit mit visueller Unterstützung in der Biologie, die Vernetzung untereinander oder das Erstellen von schulinternen Wikis, die spätere Schülergenerationen auch weiter nutzen können: Immer haben die Schülerinnen und Schüler ein Ziel, dass sich der Allgemeinheit öffnet, das ihr Lernen zur Teilhabe an der Gesellschaft macht, anstatt im Klassenzimmer brach zu liegen.

Dynamische vs statische Inhalte 

Prof. Dr. Christoph Igel, der letzte Redner, vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, geht darauf auf das Future Internet 2020 ein. Das Internet der Dinge, bei dem viele Nutzer die unterschiedlichsten Gadgets nutzen, um ins Word Wide Web zu kommen, ist längst keine Utopie mehr.

Igel bringt eine atemberaubende Zahl: 2020 wird es etwa 50 Mrd vernetzte Computer auf dem Planeten geben. Die Vernetzung ermöglicht es so auch, dass die Bildung stärker wahrgenommen werden kann, als jemals zuvor.

Das Problem ist jedoch auch hier, dass die Schulen bei so genannter Corporate Education stehen geblieben sind und nicht den Schritt zur Smart Education wagen, innerhalb derer es möglich wäre, Interaktion und Vernetzung zum Bestandteil von Schule und Bildung zu machen. Die Schülerinnen und Schüler wissen um die dynamischen Inhalte, die heutzutage in jeder Lebenslage zugänglich sind. Erstes Medium der Recherche ist heutzutage nicht selten Youtube. Noch vor Google oder Wikipedia. Währenddessen verschicken die Lehrer PDF-Dokumente mit der Begründung:

Ich bin Lehrer geworden, weil ich unterrichten will und nicht, weil ich einen PC nutzen will. Diese Diskrepanz gelte es zu schließen.

Nach den Impulsen wird klar, dass das Problem zwar erkannt ist, der Aufbruch aber mit vielen Hindernissen verbunden ist, die es noch zu  überwinden gilt.

Die Möglichkeiten und Herausforderungen werden im Anschluss an eine kurze Pause in vier unterschiedlichen Workshops erörtert und vertieft.

Medienbildung und Informatik 

Im Workshop von Saskia Esken ergeben sich zwei wichtige Themengebiete, die besprochen und kontrovers diskutiert werden. Zum einen wird deutlich, dass Informatik-Lehrer und deren Verbandsmitglieder stark darauf drängen, die Informatik in den Schulen zu stärken und sie nicht ungelernten Lehrpersonen zu überlassen, wie es ein interdisziplinärer Medienkompetenzbegriff einschließt.

Zum anderen zeigt sich jedoch auch, dass Medienpädagogik nicht einem einzigen Fach überlassen werden kann, sondern dass es um ein umfassendes Konzept gehen muss, dass sowohl in die Lehrpläne als auch in den Fortbildungszentren implementiert sein muss.

Die Schwierigkeit der gemeinsamen Stellungnahme wird so auch nach einem lebendigen Gespräch deutlich, da die Meinungen was die schon vorhandenen Kompetenzen angeht, doch deutlich auseinander liegen.

Jedoch wird auch klar, was die Teilnehmer von dem von Esken geleiteten Workshop einte: Der Willen, die Bildung hinsichtlich der digitalen Bildung zu stärken, ob nun auf den Gebieten der Informatik oder der reflektierten Mediennutzung.

Projekte und Unterstützung 

In einem weiteren, von André Spang und Herbert Jancke geleiteten und von Oliver Kaczmarek moderierten Workshop, geht es um mobiles Lernen.

Spang berichtet in seinem Impuls unter dem Titel „explore.create.share“ zunächst von allgemeinen Entwicklungen und persönlichen Erfahrungen im Bereich der Schule2.0. Dabei geht es konkret um die Themenfelder Mobiles Lernen mit digitalen Medien, 21stCentury Skills und OER, also freie Bildungsressourcen.

Als Lehrer und Projektleiter eines Tabletprojektes eines Kölner Gymnasiums seit nun fast fünf Jahren, kann er auf viele Praxisbeispiele aus dem Unterricht und dem täglichen Einsatz von Apps, Devices und Web zurückgreifen. Hier geht es neben Standardanwendungen auch um #Gamification, #MakerEducation und #Coding.

Jancke berichtet über das Projekt und die Projektentwicklung mobiles lernen n-21 in Niedersachsen.

Das Pilotprojekt, das 2003 ins Leben gerufen wurde, konnte im Jahre 2006 erweitert werden. 2013 kam es zur Gründung eines Referenzschulnetzes mit 60 Schulen. So wurde gewährleistet, so Jancke, dass Lehrende nur von Lehrenden eingeführt und weitergebildet wurden – ein Wunsch, der von vielen gehegt wurde. Problematisch sei es bei der Finanzierung geworden. Diese sei zwar nicht einfach zu lösen, aber machbar.

Ein weiteres zu lösendes Hindernis ist die Qulifizierung von Lehrpersonen. In Niedersachen gibt es für diese Aufgabe medienpädagogische Berater, die die Schulen bei den Herausforderungen digitaler Entwicklungen helfen.

Leider war es uns nicht möglich, auch die weiteren Workshops zu besuchen. Es sind einfach zu viele interessante und wichtige Themen zu besprechen gewesen.

Was bleibt? 

Nach den Workshops ist die Stimmung gelöst und die verstohlenen Blicke sind vergessen. Offen wird diskutiert, werden weiterführende Fragen aufgeworfen, wird sich vernetzt. Letztlich zeigt die Tagung – und die parallel dazu stattfindende Veranstaltung der CDU, dass auch der politische Wille da ist, digitale Bildung nicht als weiteres Feld des “Neuland” verkümmern zu lassen. Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, vor allem von jenen, die meinen, dass dieselben Gespräche schon vor 10 Jahren geführt worden seien oder das maßgebliche Themen nicht besprochen worden seien. Was fehlt, sind die Taten. Und so spricht auch der netzpolitische Sprecher der SPD, Lars Klingbeil @larsklingbeil, vor allem von einem Umsetzungsdefizit, das sobald wie möglich behoben werden müsse.

Um dies zu tun, sind Tagungen und Konferenzen dieser Art, bei denen Lehrpersonen, Politiker, Journalisten und Unternehmer zusammenkommen natürlich wichtig. Dass eine solche Tagung in der gläsernen Architektur des Paul-Löbe-Hauses stattfinden konnte, ist auf vielen Ebenen symbolisch. Vielleicht auch insofern, als dass die Menschen sehen können: Es tut sich was. Hindernisse sind da, ja. Aber hier findet auch ein Aufbruch statt.

Bei allem Optimismus, den der Austausch an einem solchen Tage verbreitet, darf man jedoch nicht vergessen, dass es dabei nicht bleiben kann und darf. Eine solche Tagung kann nur als Impuls dienen, der die Politik zum Handeln bringt. Auch die Form des Austausches sollte überdacht werden. Spricht man von Vernetzung sollte man diese auch praktizieren. Im Zeitalter von Barcamps sind die Teilnehmer mit ihren spezifischen Einsichten durchaus zu mehr in der Lage, als kurze Statements abzugeben. Man kann teilnehmen – und das ist das, was wir wollen.

Es ist Zeit, dass Politik und Gesellschaft die Zeichen der Zeit erkennt. Es ist Zeit für einen Aufbruch – und zwar ohne Hindernisse.

Tl;Dr

Wem es im digitalen Zeitalter zu viel an Text war – wir, als Twitterer und YouTuber können das verstehen – für den haben wir einen kleinen Film während des Tages gedreht, der Meinungen und Stimmen von Akteuren und Besuchern eingefangen hat:

André Spang (@Tastenspieler), Lehrender, Musiker, Experte für mobiles Lernen, Oberstudienrat an einem Gymnasium in Köln, betreibt mehrere Blogs und ist, zusammen mit seinem Kollegen Torsten Larbig Gründer des ersten, deutschsprachigen Twitterchats für Lehrende, dem #EDchatDE.

Bob Blume  (@legereaude), Lehrer und Blogger, ist Studienrat auf einem Gymnasium in Bühl. Er schreibt in seinem Blog über digitale Bildung und gesellschaftliche Veränderungen. @legereaude www.bobblume.de

#BiDiWe15 – Bildung in einer digitalisierten Welt

LernLab – Lernen und Lehren mit digitalen Medien

Am 24.10.14 findet an der Kaiserin Augusta Schule in Köln ein sogenanntes LernLab zum Thema „Lernen und Lehren mit digitalen Medien statt“ #LernLabKAS14

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Pressetext:

Können Smartphones, Tablets und das Internet das Lernen in der Schule bereichern? An der Kaiserin-Augusta-Schule (KAS) in Köln ist man davon überzeugt, dass das geht, denn seit drei Jahren arbeiten viele Lehrerinnen und Lehrer der Schule erfolgreich mit iPadsWikis und Blogs und man hat in diesem Bereich viele Erfahrungen gesammelt.

 

Nun aber will man über den Tellerrand der eigenen Schule hinausschauen und hat zwölf Experten des digitalen Lernens aus ganz Deutschland eingeladen, im Unterricht der KAS am 24. Oktober 2014 bei einem LernLab zu zeigen, was beim digitalen Lernen heute bereits möglich ist. Dabei setzen die Experten vor allem auf Smartphones, die die Schülerinnen und Schüler Tag für Tag sowieso schon mit in die Schule bringen, und auf Tablet-Computer, die allen bereit gestellt werden, die über kein eigenes internetfähiges Gerät verfügen.

 

Lehrer und Organisator André Spang sagt: „Nachdem der Berliner Schulleiter Jens Großpietsch und der Bildungsjournalist Christian Füller letztes Jahr zum ersten Lernlab nach Berlin eingeladen hatten, war ich von dem, was dort an einem Tag passierte, so begeistert, dass ich das unbedingt auch bei uns an der Schule haben wollte.“

 

Morgens werden die eingeladenen Experten den Unterricht in interessierten Klassen der KAS gemeinsam mit den dort regulär unterrichtenden Lehrkräften gestalten und mit WiKis, Podcasts, Kollaborationwerkzeugen im Internet, Twitter, aber auch mit den Möglichkeiten der Smartphones im Bereich der Ton- und Audioaufnahmen, beim Erstellen von Texten und interaktiven Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Lernstoff arbeiten.

 

Am Nachmittag werden in Workshops und Podien die Erfahrungen des Vormittags vorgestellt und reflektiert. Es wird multimediales Bildungsmaterial der Bundeszentrale für politische Bildung vorgestellt und ausprobiert und über kooperatives Lernen mit digitalen Medien diskutiert. Es werden heiß diskutierte Fragen gestellt werden: Social Media wie Twitter und Facebook im Unterricht? Sollten Smartphones in der Schule nicht länger verboten sondern als normaler Bestandteil der Gegenwartskultur freigegeben werden? Es wird der erste in Deutschland organisierte Twitterchat für Lehrer vorgestellt. Selbstverständlich werden auch didaktische Fragestellungen aufgegriffen und darüber diskutiert, welchen Mehrwert digitale Medien für das Lernen im Vergleich zu bewährten analogen Werkzeugen haben.

 

Das Nachmittagsprogramm ist öffentlich und Anmeldungen sind unter http://lernlab.mixxt.de möglich.

Da das LernLab am Vormittag als Teil des normalen Unterrichtsbetriebs organisiert ist, ist die Teilnahme an diesem Programmteil nur für geladenes Fachpublikum möglich.

Für nähere Informationen sowie die Akkreditierung von Journalisten zur Teilnahme am Vormittags- und Nachmittagsprogramm wenden Sie sich bitte an: spang (dot) kas (at) schulen-koeln (dot) de

 

Web: http://lernlab.mixxt.de

Hashtag: #LernLabKAS14

Termin: 24.10.14

Zeit: 8.10 – 16.00 Uhr

Ort: Kaiserin Augusta Schule, Georgsplatz 10, Köln

Auswertung: Im Nachgang des LernLab haben wir eine Evaluation unter allen Besuchern, Teilgebern, Experten und Lernenden durchgeführt. Sie kann hier geladen werden: LernLabKAS14 – Evaluation

LernLab – Lernen und Lehren mit digitalen Medien

KAS Junior Experts on Tour: #Code4DE #CodeEU

Seit einem Jahr gibt es die  „KAS-Junior-Experts“ an der KAS.
Diese Schülerinnen und Schüler der KAS, die im Unterricht und auch privat Erfahrungen mit digitalen Medien und Apps gesammelt haben  bieten dabei im Makerspace der Stadtbibliothek Köln sogenannte Maker-Workshops  zu diesem Bereich der digitalen Medien und Apps in kleinen Teams an. Hierbei geht es z.B. um digitale Bildbearbeitung, Bloggen, Erstellung von Musikstücken und Videos am iPad, Produktion von eBooks, Upcycling und virtuelle 3D Konstruktion von Objekten und Gebäuden am PC oder Tablet. Die Workshops sind öffentlich, meist Samstags und für interessierte Bürgerinnen und Bürger gedacht.
In diesem Schuljahr sind auch Anwendungen im Bereich robotics und coding (Programmieren) dazu gekommen.
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Die beiden Schülerinnen Mimi Zak und Laura Bauer aus der Stufe 11 nutzen einen „Finch“-Roboter der Stadtbibliothek, den die KAS freundlicher Weise als Leihgerät erhalten hat, um selbst das Coding zu erlernen. Der kleine Roboter kann dann nach entsprechender Programmierung per PC gesteuert werden und fahren, in verschiedenen Farben blinken, Hindernisse erkennen und ausweichen und im Fach Musik sogar Töne und Melodien abspielen. Dazu nutzen die Schülerinnen eine Software die das M.I.T. bereitstellt und die in der Cloud läuft. Gelernt haben die beiden das Coden selbstständig, meist mit Hilfe von YouTube-Tutorials und durch Recherche in User-Foren.
Ihr Coding-Know-How haben die Schülerinnen ebenfalls in einem Makerspace-Workshop der Stadtbibliothek an interessierte Bürgerinnen und Bürger weiter gegeben. Da die Stadtbibliothek bundesweit mit ihrem Makerspace richtungsweisend in Sachen Angebot und Ausstattung ist und für ein EU-Projekt ausgewählt wurde, war am Tag des Workshops auch der Präsident des Europäischen Parlamentes Martin Schulz anwesend und ist auf die beiden getroffen. Er zeigte sich sehr interessiert an den Aktivitäten der KAS im Gespräch mit den Schülerinnen.
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Doch nicht genug: Die beiden Schülerinnen sind nun am 14.10. nach Berlin eingeladen. In dieser Woche findet  die sogenannte „Coding Week“ statt und die beiden sollen am 14.10. Gäste bei einem Themenabend, den die Initiative D21 in der Microsoft Digital Eatery  in Berlin organisiert, sein. An diesem Abend findet ein Twitterchat für Lehrende zum Thema „Coding: Muss Deutschland programmieren lernen?“ statt, der live von Berlin aus moderiert wird. Mimi und Laura sind als Mitdiskutantinnen live vor Beginn des Chats, zusammen mit ihrem Lehrer André Spang dabei. Moderiert wird der ED- ChatDE dann von Lena-Sophie Müller, der Geschäftsführerin der D21 und André Spang. 
KAS Junior Experts on Tour: #Code4DE #CodeEU