Crosspost: Den Originalartikel „Unterrichtsprojekt zur Europawahl“ gibt es hier auf Lehreronline, cc-by-sa3.0 !
Anlässlich der Europawahl 2014 können Jugendliche beim Schulprojekt #europafuermich via Twitter mitteilen, was sie an Europa wertschätzen. Die intensive Auseinandersetzung mit Europa und seinen Errungenschaften soll dazu beitragen, die emotionale Bindung der Jugendlichen zu Europa zu stärken und ihre Bereitschaft, wählen zu gehen, fördern.
Vom 22. bis 25. Mai 2014 ist #Europawahl. Klare Sache: Wer 18 oder älter ist und wählen kann, der geht. Oder etwa doch nicht? Was bedeutet #europafuermich? Was wünsche ich mir für ein #Europa? Was finde ich gut, was #gehtso und wo wird es für mich dann eher doch #gehtgarnicht heißen? Was liegt näher, als sich mit anderen über diese und ähnliche Fragen auszutauschen, und das nicht nur mit den unmittelbar Nächsten, den besten Freunde oder den Eltern? Sich über #Europa mindestens europaweit, wenn nicht sogar #worldwide zu „unterhalten“, das schafft man so schnell nur in sozialen Netzwerken, und – man erkennt es schon an den #Hashtags: Dazu soll der Kurznachrichtendienst Twitter ausprobiert werden.
Kurzinformation zum Unterrichtsprojekt #europafuermich
Thema | #europafuermich: Unterrichtsprojekt zur Europawahl 2014 |
Autor | André Spang |
Fächer | Politik/SoWi und fächerübergreifend |
Zielgruppe | Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren |
Zeitraum | 1 bis 2 Doppelstunden |
Technische Voraussetzungen | Smartphones, Tablet-PCs oder Laptops der Schülerinnen und Schüler („BYOD – bring your own device“), Beamer; eigene Twitter-Accounts der Jugendlichen oder PC-Raum der Schule, Klassen-Twitter-Account |
Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- setzen sich intensiv mit Europa, mit der Europäischen Union und mit dem Europäischen Parlament auseinander.
- eignen sich Kenntnisse über die Stellung des Europäischen Parlaments innerhalb der EU an.
- verschaffen sich einen Einblick in die politische Zusammensetzung und die politischen Mehrheitsverhältnisse des bisherigen EU-Parlaments.
- lernen, Beschlüsse und Verlautbarungen des EU-Parlaments inhaltlich zu verstehen und politisch zu interpretieren.
- eignen sich ein profundes Wissen für eine bewusste und reflektierte Wahlentscheidung hinsichtlich der Parteien und Abgeordneten des Europäischen Parlaments an.
Medien- und Methodenkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- schulen ihre Medien- und Informationskompetenz.
- werden in ihrer Diskussions- und Debattierkultur gefördert.
- lernen, sich durch die Bildung einer persönlichen digitalen Lernumgebung selbst zu organisieren.
- bauen durch vernetztes, kollaboratives Arbeiten ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit aus.
Didaktisch-methodischer Kommentar
Um alle projektspezifischen Kurznachrichten oder „Tweets“ zu bündeln, wird der Hashtag#europafuermich etabliert. Er soll als Kennzeichnung aller im Rahmen der Projektidee entstandenen Beiträge genutzt werden. So können Tweets anderer Schülerinnen und Schüler sowie Klassen gefunden, gelesen, im Unterricht diskutiert und auch beantwortet werden. Lernende vernetzen sich europaweit über Twitter; Lernprozesse, Meinungen und Kommunikation werden sichtbar, kritisches Denken und Medienkompetenz werden gefördert.
Einführung in den Kurznachrichtendienst Twitter
Twitter – was ist das eigentlich?
Zugegeben: Twitter ist in Deutschland nicht so richtig angekommen. In anderen Ländern, vor allem in den USA, aber auch in vielen Ländern Europas nutzen es die Menschen, vor allem auch die Jugendlichen, viel stärker. Um zu twittern, nutzt man: a) Das Webinterface im Browser des PCs oder b) eine spezielle, kostenlose App auf Smartphones oder Tablets. Wer viel twittert, kann sich auch spezielle Apps auf seinem PC installieren, wie beispielsweiseTweetdeck.
Das Besondere an Twitter
Twitter ist ein Kurznachrichtendienst und soziales Netzwerk in einem, das im Vergleich zum Platzhirsch Facebook einige Besonderheiten aufweist:
1. Die Offenheit und Geschwindigkeit
Twitter kann von jedem, auch ohne Anmeldung oder Mitgliedschaft im Netzwerk, gelesen werden. Die Tweets, also die Kurznachrichten, verbreiten sich in Windeseile, oft sind aktuelle Nachrichten auf Twitter zu lesen, lange bevor sie in den traditionellen Massenmedien „gesendet“ werden. Die Twitteruser sind mit ihren Mobiltelefonen meist vor Ort direkt am Geschehen und twittern kurze Updates, Bilder oder gar Video-Nachrichten, die sogenannten Vines im Video-Network Vine. Diese Offenheit macht Twitter auch für die Nutzung in Schule und Unterricht interessant, denn um bei Twitter zu lesen, muss keiner zu einer Anmeldung im Netzwerk gezwungen werden.
2. Das Zeichenlimit
Jeder Tweet, also ein sogenanntes Statusupdate auf der Timeline oder Pinnwand eines Twitter-Users, darf das Limit von 140 Zeichen nicht überschreiten. In dieser Kürze liegt auch der besondere Reiz von Twitter: Man muss mit seiner Aussage und seinem Argument auf den Punkt kommen und unnötiges Beiwerk weglassen. Dadurch kann man viele Informationen auf der Timeline überfliegen, ohne sich durch lange „Buchstabenwüsten“ kämpfen zu müssen. Oft werden in die Tweets auch Links eingebaut, die man anklicken und dann einen ausführlicheren Text zum Thema lesen kann. Natürlich ist es auch möglich, einen Link zu einem YouTube-Video zu posten.
Um die Tweets bestimmten Themensträngen zuordnen zu können, arbeitet man auf Twitter mit den sogenannten Hashtags, also Schlagworten. Oft nutzt man diese Hashtags auch für Events und fügt die Jahreszahl dazu. Also zum Beispiel #brasil14 für die diesjährige Fußballweltmeisterschaft in Brasilien. Die Tags zur Europawahl 2014 sind folglich: #europawahl oder auch #euw14. Die Debatten zur #euw14 findet man unter #EUdebate2014. Für unser Twitter-Unterrichtsprojekt zur #euw14 haben wir uns den Hashtag #europafuermich ausgedacht, also die Kurzform von „Was bedeutet Europa für mich?“. Wichtig bei den Tags ist, dass das „#“-Zeichen direkt vor den eigentlichen Tag geschrieben wird und unbedingt vor dem „#“ ein Leerzeichen bleibt, sonst funktioniert es nicht. Nach dem Hashtag #europafuermich kann man ein Satzzeichen setzten, oder man lässt wieder ein Leerzeichen bis zum nächsten Wort.
Wenn einem ein Tweet eines anderen Users gefällt, kann man ihn durch klicken auf den zugehörigen kleinen Stern „faven“, also favorisieren. Dies entspricht in etwa einem „Gefällt mir“ bei Facebook. Will man den Tweet mit seinen eigenen Followern teilen, drückt man auf „retweet“. Dann wird der Originaltweet erneut gesendet. So verbreiten sich Tweets schnell über unterschiedliche Adressatenkreise.
5. Reply oder Antworten
Hier wird es interessant, denn durch ein „Reply“, also eine Antwort auf einen Tweet, kommt eine Art Chat in Gange. Dieser Chat ist natürlich vollkommen öffentlich, und es können sich andere User einschalten. Die gesamte Unterhaltung wird sichtbar, wenn man „Gespräch zeigen“ anklickt, dann klappt die Konversation auf, und man kann alle dazugehörigen Tweets lesen. Ein Chat, den man in der Klasse beginnt, kann also schnell auch Meinungen und Antworten von außerhalb nach sich ziehen. Dies ist spannend, motivierend und sehr dynamisch. Eine orts- und womöglich europaübergreifende Diskussion entsteht.
Was die Freunde bei Facebook sind, sind auf Twitter die Follower – naja, fast. Findet man die Tweets eines Twitterusers interessant, kann man ihm „followen“, also seine Posts sozusagen abonnieren. Dann erscheint alles, was er oder sie twittert, automatisch in der eigenen Twitter-Timeline. Dieses Folgen ist also eine freiwillige Sache. Eine Followerschaft kann man nicht wie eine Freundschaftsanfrage bei Facebook anfragen und auch nicht verhindern. Für unser Projekt #europafuermich ist es also ratsam, einigen Twitterern zu folgen, die zum Thema #euw14 schreiben. Natürlich kann man auch die Twitter-Accounts der traditionellen Medien und Vertreter der Parteien abonnieren, also ihnen followen.
7. Suchen
Um Twitterer zu suchen, denen man folgen möchte, oder auch um nach Hashtags zu suchen, kann man das Suchfeld benutzen. Die Suchergebnisse von Twitter sind in Kategorien unterteilt: Alles, Personen, Fotos, Videos, et cetera. Nach einer Suchabfrage werden die „Top“-Tweet Ergebnisse angezeigt. Möchte man alle Ergebnisse sehen, wechselt man oben auf der Seite auf „Alle“. Über die Filterfunktionen kann die Suche verändert werden. Twitter passt die Webseite übrigens auch ständig an und verändert die Funktionen, alles sieht schnell wieder anders aus. Tipp: Einfach ausprobieren.
8. Netiquette
Wie bereits erwähnt wurde: Twitter ist öffentlich! Umso wichtiger ist es, seine Tweets vor dem Absenden genau auf korrekte Schreibweise zu überprüfen und sachlich zu argumentieren: „Erst denken, dann twittern“. Persönliche Daten wie Adresse oder Telefonnummer haben in einem Tweet nichts zu suchen, genauso wenig wie Schimpfwörter oder gar Beleidigungen. Mehr Informationen dazu gibt es im „Twitter-Knigge„. Hinweis: Wer viele Follower hat und sich einen Fauxpas leistet, riskiert einen der bekannten #shitstorms, also bitte ernst nehmen!
Soziales Netzwerk zum Gedanken-, Meinungs-, Erfahrungsaustausch und zur Diskussion/Kommunikation #Kurznachrichten = #tweets #microblogging
Twitter in Schule und Unterricht
Digitale Medien im Unterricht
„Die digitalen Medien und das Internet sind für Kinder und Jugendliche keine Technologien, sondern Lebensraum und Kultur.“ (J. & T. Haeusler, Netzgemüse, 2012)
Was spricht für Twitter im Unterricht?
Für Schülerinnen und Schüler
- Förderung der Medienkompetenz
Es ist wenig zielführend, die Nutzung von Medien und sozialen Netzwerken lediglich zu besprechen und zu diskutieren. Nur wenn man in der Schule mit sozialen Netzwerken arbeitet, kann man den Lernenden zeigen, wie sich diese gewinnbringend und sicher einsetzen lassen: #learning by #doing. - Persönliche Lernumgebung
Twitter ist hervorragend geeignet um sich zu vernetzen. Vernetztes Arbeiten und Kommunikation zählen neben kreativem Arbeiten und kritischem Denken zu den Kernkompetenzen des 21. Jahrhunderts und sind die Grundlage für lebenslanges Lernen, Teamarbeit und Kollaboration in Schule, Studium und Beruf. - Hohe Schüleraktivierung
Twitter garantiert eine hohe Schüleraktivierung: Endlich können sich alle gleichzeitig beteiligen. - Förderung der Diskussions- und Debattierkultur
Durch den Einsatz von Twitter im Unterricht wird die Diskussions- und Debattierkultur der Schülerinnen und Schüler gefördert und transparent gemacht.
- Öffnung nach außen
Durch die Öffnung nach außen kommt es zu Diskussionen „mit der Außenwelt“, die nicht konstruiert wirken. Expertenmeinungen können eingeholt werden, nicht Anwesende können unter dem Hashtag oder als Follower mit- oder nachlesen. - Konzentration auf das Wesentliche
Das Zeichenlimit von 140 Zeichen pro Tweet fördert die Konzentration auf das Wesentliche.
Für Lehrende
Natürlich gelten die oben genannten Punkte auch für die Lehrerinnen und Lehrer selbst. Die Vernetzung über Twitter und der einfache und schnelle Zugang zu Informationen durch Chats haben in den USA dazu geführt, dass mehr als 300 sogenannter „Twitterchats“ zu unterschiedlichsten Themen im Bereich der Bildung entstanden sind. Der bekannteste Chat für Lehrende in den USA ist der #EDchat, der wöchentlich immer Dienstags stattfindet. Das deutsche Pendant dazu, der #edchatDE, ist der bisher einzige Twitterchat in Deutschland, auf dem sich wöchentlich mehr als 50 Lehrende „treffen“ und über verschiedene Themen aus dem Bereich der schulischen Bildung diskutieren. Weitere Informationen dazu finden Sie unteredchat.de.
Twitter Account erstellen
- Einen Twitter Account kann man einfach auf der Website twitter.com erstellen. Klicken Sie dort auf „Neu bei Twitter?“ und geben Sie dann Name, E-Mail und ein gewähltes Passwort ein. Login gut merken und/oder notieren.
- Der ausgewählte Benutzername sollte möglichst kurz sein. Der Anmeldevorgang wird mit „Mein Konto erstellen“ abgeschlossen. Tipp: Schülerinnen und Schüler können einen Namen aus den ersten beiden Buchstaben des Vor- und Nachnamens und einer Zahl erstellen. So lässt sich nicht direkt auf den Nutzer schließen.
- In der dann automatisch folgenden Kurzanleitung folgt man zu Beginn einigen Nutzern, die von Twitter vorgeschlagen werden. Dies kann man später gegebenenfalls wieder ändern.
- Die Kontakte aus dem Adressbuch müssen nicht importiert werden. Dies kann man später nachholen, wenn man mag.
- Ein Profilbild oder Avatar kann hochgeladen und eine Kurzbiographie erstellt werden. Dies ist aber beides optional und kann später auch geändert werden. Tipp: Das „Twitter-Ei“ als Profilbild macht den Neuling auf Twitter kenntlich. Man sollte es also bald ersetzen.
- Sicherheit und Datenschutz: „Per E-Mail finden“ sollte in den Einstellungen deaktiviert werden.
- Die Tweets sollte man nicht schützen (Schlosssymbol), da dies der Offenheit von Twitter zuwider läuft und auch im Projekt nicht erwünscht ist.
- Auf Smartphones oder Tablets läuft die Registrierung unter Umständen in einer App oder im jeweiligen Betriebssystem abweichend ab.
Gemeinschaftsaccount
Für das Projekt #europafuermich kann man auch einen Gemeinschaftsaccount für die gesamte Klasse erstellen, wenn nicht genügend mobile Endgeräte oder PCs im Unterricht zur Verfügung stehen. Mit dieser Art Gemeinschaftsaccount habe ich schon gute Erfahrungen gesammelt. Man kann Login und Passwort auch an die Schülerinnen und Schüler weiter geben, und diese können sich dann zu Hause einloggen und unabhängig von Unterrichtszeiten alleine oder in festgelegten Teams twittern. Es ist ratsam, dazu einen „Twitterzeitplan“ für eine Woche anzulegen: Pro Tag twittert jeweils ein anderes Team kurze Statements, Informationen, Bilder oder beantwortet Replies, die von anderen Twitternutzern eingegangen sind.
Einzelaccounts
Unabhängige Accounts pro Schülerin oder Schüler haben natürlich ihren Reiz, da diese auch unterwegs per Smartphone schnell und problemlos genutzt und so beispielsweise Fotos der Stadt, Sehenswürdigkeiten oder landestypische Eindrücke gepostet werden können.
Tabletklassen oder Tabletprojekte
Wenn nicht schon vorhanden, dann sollte hier jedes Tablet einen eigenen Account haben. Im Klassenraum kann man so per Twitterwall zusätzlich zur „Live“-Diskussion in der Lerngruppe einen Backchannel einrichten. Selbstverständlich sind alle Kombinationen der oben genannten Settings möglich.
Die Twitterwall
Die Twitterwall macht alle Tweets zu einem Hashtag per Beamer sichtbar. Die einzelnen Tweets werden automatisch und chronologisch sortiert und je nach Tool jede Minute aktualisiert. Einzelne Tweets können vorgelesen und live diskutiert werden. Die Wall macht alle Gedanken und Gespräche innerhalb der Klasse und auch die Reaktionen von außen sichtbar. Eine Twitterwall kann man hier kostenlos erstellen: www.socialmediawall.me, einfach mit dem Twitteraccount einloggen und dann bei „Feed“ den Hashtag „#europafuermich“ eingeben, dann den Laptop mit einem Beamer verbinden und an die Wand projizieren.
Ablauf des Unterrichtsprojekts #europafuermich
Einstieg und Motivation: Twitterwall
Zu Beginn der Unterrichtseinheit und als Einstieg ist es motivierend, per Twitterwall die Tweets zum Hashtag #euw14 oder #europawahl anzuzeigen und mit den Schülerinnen und Schülern ausgewählte Tweets zu lesen oder gepostete Links zu Webseiten, Bildern oder Videos aufzurufen und anzuschauen. Dabei lässt sich die Funktionsweise von Twitter ganz nebenbei einführen. Bitte beachten: Für die Twitterwall braucht man einen PC/Laptop mit Internetzugang und Beamer.
Die ersten Tweets
Gedanken zum Thema #europawahl formulieren
Gemeinsam mit der Lerngruppe werden im nächsten Schritt Gedanken zum Thema #europawahl formuliert. Diese können direkt mit dem Twitter-Account der Lehrerin oder des Lehrers und mit #europafuermich getwittert werden. Vielleicht haben auch einige Schülerinnen und Schüler schon einen Account und können mittwittern. Tweets, die im Stream zu #euw14 zu sehen sind, werden retweetet, beantwortet oder kritisch hinterfragt. Der zusätzlich zu #euw14 hinzugefügte Tag #europafuermich vernetzt beide Diskussionsstränge und macht die Tweets auf der Twitterwall #euw14 sichtbar.
Einführung in Twitter und kurze Tweetsession
Die Plattform Twitter wird nun eingeführt, die Lernenden erstellen sich Accounts oder nutzen den vorbereiteten Gruppenaccount. Eine kurze Tweetsession wird durchgeführt. Dabei kann auch ein anderer Hashtag (zum Beispiel #Europatest) genutzt werden, damit die ersten Versuche nicht unter #europafuermich sichtbar werden. Tipp: Tweets lassen sich auch im Nachhinein wieder löschen, wenn man dies möchte. Auf der Twitterwebseite findet man unter den eigenen Tweets ein Papierkorb-Symbol. Auf Mobilgeräten gibt es in der App unter dem Tweet dieses Zeichen „…“. Dort kann man „Tweet löschen“ auswählen.
Inhaltlicher Einstieg
Materialien zum Thema Europa
Um tiefer in das Themenfeld Europa und Europawahl einzusteigen, eignen sich Materialien des kostenlosen Medienpakets „Sozialpolitik„, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gemeinsam mit der Stiftung Jugend und Bildung herausgegeben wird:
- Arbeitsheft Grundwissen soziales Europa
Das Arbeitsheft „Grundwissen soziales Europa“ für die Sekundarstufe I gibt den Schülerinnen und Schülern Orientierungshilfen für ihre Rolle als Bürger, Lernende und zukünftige Arbeitnehmer in der Europäischen Union. Dabei setzen sie sich mit den Herausforderungen und Chancen, die das Leben, Lernen, Arbeiten und Mitbestimmen in Europa mit sich bringen, auseinander.
www.sozialpolitik.com: Arbeitsheft „Grundwissen soziales Europa“ - Europawahlen 2014
Das Arbeitsblatt zeigt auf, welche Möglichkeiten die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union haben, die Europapolitik mitzugestalten, und welche Aufgaben das Europäische Parlament als einflussreichste demokratische Kraft übernimmt.
www.sozialpolitik.com: Arbeitsblatt „Europa gestalten: Europawahl 2014“
www.sozialpolitik.com: Schaubild „Europa gestalten: Europawahl 2014“
www.sozialpolitik.com: Hintergrund „Europa gestalten: Europawahl 2014“ - Leben und Arbeiten in Europa
Mit dem Arbeitsblatt kann anhand von konkreten Beispielen und Fragen recherchiert werden, welche Möglichkeiten es zum Lernen und Arbeiten in Europa mit dem EU-Förderprogramm Erasmus+ gibt.
www.sozialpolitik.com: Arbeitsblatt „Lernen und Arbeiten in Europa“
www.sozialpolitik.com: Schaubild „EU-Förderprogramm Erasmus+“ - Jugendarbeitslosigkeit in Europa
Das Arbeitsblatt befasst sich mit den politischen Reaktionen auf die gestiegenen Arbeitslosenquoten bei Jugendlichen in der Europäischen Union, auch im Zusammenhang mit dem Thema Migration.
www.sozialpolitik.com: Arbeitsblatt „Jugendarbeitslosigkeit in Europa“
www.sozialpolitik.com: Schaubild „Jugendarbeitslosigkeit in Europa“
- Europäische Union
Das Arbeitsblatt gibt Auskunft über den unterschiedlichen Stellenwert von sozialer Gerechtigkeit und Solidarität in Bezug zu globalen Herausforderungen in den Mitgliedsländern der Europäischen Union.
www.sozialpolitik.com: Arbeitsblatt „Europa wächst zusammen“
www.sozialpolitik.com: Schaubild „Europäische Union“
Der Sozialkompass Europa
Anhand der vorgestellten Materialien beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler in kleinen Teams mit den Themenschwerpunkten Europa, Europäische Union, Europäisches Parlament, gemeinsamer Binnenmarkt, Arbeitsmarkt sowie Sozial- und Rechtssysteme. Zur Erarbeitung nutzen sie außerdem den Sozialkompass Europa des BMAS, der viele Informationen rund um die Thematik bündelt. Der „Sozialkompass Europa“ vergleicht die Sozialsysteme in 27 europäischen Ländern; hier können Informationen auch strukturiert nach einzelnen Ländern und Themen abgerufen werden.
Parallel dazu: Twittern!
Parallel dazu werden Arbeitsergebnisse, Gedanken und Fragen getwittert: Hashtag #euw14 und #europafuermich nicht vergessen! Dabei dient Twitter als Backchannel, und die einzelnen Schüler-Teams können mitverfolgen, über welche Themen sich die anderen Teams unterhalten und gegebenenfalls rückfragen, faven oder antworten.
Etherpad: Der Online-Notizzettel
In dieser Arbeitsphase ist ein Etherpad sehr hilfreich. Längere Texte und Notizen können auf diesem Dokument im Internet einfach notiert werden. Die Links zu den Etherpads lassen sich in einen Tweet kopieren und an die anderen Lernenden twittern. Etherpads kann man unter diesem Link kostenlos erstellen: etherpad.wikimedia.org. Dort einfach einen Namen (zum Beispiel euw-projekt-klasse8-schuleXY) für das Pad eintippen und auf „OK“ klicken. Der Link in der Adresszeile des Browsers muss am Ende notiert werden. Das Pad speichert automatisch, und alles kann über den Link wieder aufgerufen werden.
Kreativ-Phase
Ausgangspunkt: Was bedeutet Europa für mich?
In dieser Phase der Unterrichtseinheit sollen die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt werden, eigene kreative Ideen zu entwickeln. Die Leitfrage „Was bedeutet Europa für mich?“ dient dabei wieder als Ausgangspunkt.
Impulse an die Lernenden
- Finde ein Bild oder Video zum Thema #europafuermich. Du kannst auch Fotos, die du auf Instagram findest, per Twitter teilen.
- Zeichne ein Bild zum Thema #europafuermich. Fotografiere es ab und twittere es.
- Welche Musik passt zu dieser Frage? Twittere den Link zu einem passenden Musikvideo auf Youtube oder Teile einen Song auf Spotify oder Soundcloud.
- Nutze die Plattform audioboo.fm, zeichne ein kurzes Statement oder Interview auf und twittere den Link unter #europafuermich.
- Vielleicht hast du Fotos von deinem Wohnort, die du teilen möchtest? Oder du fertigst nach der Schule welche an!
- Bestimmt hast du schon Wahlkampfplakate zur #euw14 gesehen. Fotografiere sie und twittere die Fotos mit #europafuermich. Du kannst auch einen kurzen Kommentar dazu schreiben. Beachte stets die Netiquette: „Erst denken, dann twittern.“
- Kennst du Vine? Die App gibt es kostenlos für iOS, Android und WindowsPhone in den jeweiligen App-Stores. Damit kannst du kurze Videos erstellen und den Link twittern.
- Denke auch daran, deine Tweets in andere Sprachen (englisch, französisch, italienisch, griechisch, et cetera) zu übersetzen. Dies kannst du selbst oder unter Zuhilfenahme eines Online-Übersetzer-Tools machen, aber vielleicht hast du auch Muttersprachler in deiner Klasse, die dir helfen können.
Add-on: Weblog
Wenn man das Twitterprojekt über eine längere Zeit ausdehnen oder mehrere Twitterprojekte zu unterschiedlichen Themen bündeln möchte, empfiehlt es sich, einen Weblog einzurichten. Blogs lassen sich kostenlos beispielsweis bei wordpress.com oder bei tumblr.com einrichten. Viele Schülerinnen und Schüler nutzen diese Plattformen bereits privat und kennen sich damit aus. Im Blog kann man Screenshots ausgewählter Tweets als Bilder posten oder die Tweets direkt einbinden. WordPress bietet auch die Möglichkeit, ein Twitter-Widget einzubinden und so eine Art „Twitterwall“ auf der Startseite des Blogs anzuzeigen.
Auswertung und Präsentation
Abschlussfragen
Um das Projekt abzuschließen, können folgende Fragen im Plenum (und natürlich auch per Twitter) diskutiert werden:
- Hat sich deine Sicht auf Europa oder deine Einstellung zu Europa durch das Projekt verändert?
- Wirst du an der Europawahl 2014 teilnehmen oder würdest du es, wenn du bereits 18 Jahre alt wärst?
- Welche Erfahrungen hast du im Umgang mit dem Medium Twitter gesammelt?
- Wirst du Twitter in Zukunft auch zum Lernen, zur Vernetzung oder zur Informationssuche einsetzen? Wenn ja, wie?
Nach Projektende
Es empfiehlt sich, auch nach Ende des Projektes von Zeit zu Zeit einen Blick auf den Hashtag #europafuermich zu werfen. Vielleicht hat die Lerngruppe ja auch einen eigenen Hashtag gefunden, der in Zukunft betwittert wird!