Ein Rückblick zu den Themen #Medienkompetenz und #Netzpolitik in 2019 & A #HappyNewYear2020!

Auch im Jahr 2019 war im Hinblick auf die Themen Netzpolitik und Medienkompetenz wieder sehr viel los. Alles kann ich hier nicht für euch zusammentragen 😉

Man kann aber wohl sagen, dass das Thema Netzpolitik im Mainstream angekommen ist und vermehrt auch Einzug gehalten hat in die Kolumnen der klassischen Medien.

Ein paar Themen möchte ich dennoch herausgreifen. Über Einiges habe ich ja im Laufe des Jahres auch schon berichtet – darauf werde ich dann nochmal Bezug nehmen. 

Doxxing und Passwortsicherheit

Das Jahr 2019 startete unerfreulich –  mit dem sogenannten Doxxing-Skandal. Ein Schüler aus Hessen hatte Nutzerdaten von Prominenten und Poltikern erbeutet, u.a. auch durch Social-Engineering. Der Skandal zeigte auch, dass in Punkto Medienkompetenz, IT-Sicherhheit, Passwortsicherheit noch Handlungs- bzw. Aufklärungsbedarf ist.

Zum Thema Passwortsicherheit hatte ich, im Zusammenhang mit der Anfang des Jahres veröffentlichten Sammlung von Passwörtern (Collection #1) bereits hier https://andrespang.de/2019/01/22/passwort-aber-sicher-datenklau-nicht-mit-mir-und-wenn-doch-was-tun/  etwas aufgeschrieben. 

Medienkompetenz und Bildung in der digital geprägten Welt

In 2019 nahm das Thema Medienkompetenz weiter an Bedeutung zu. Gestartet ist z.B. in diesem Jahr auch der sogenannte #DigitalPakt Schule. https://www.bmbf.de/de/wissenswertes-zum-digitalpakt-schule-6496.php

Anfang des Jahres erschien der D-21 Index, eine Studie zum Digitalisierungsgrad der Gesellschaft in Deutschland. Ich habe den Index hier schon genau besprochen https://andrespang.de/2019/02/02/der-d21-digital-index-2018-2019/. Er zeigt uns, dass die Digitalisierung in Deutschland weiter voranschreitet und der Anteil der „digital Abseitsstehenden“ weiter abnimmt. Die Bürgerinnen und Bürger werden zwar zunehmenden kompetenter in Bezug auf die digital geprägte Welt, wünschen sie sich dennoch vielfältige Kompetenzangebote, die die Nutzerperspektive in den Blick nehmen und ihnen den individuellen Nutzen der Digitalisierung verdeutlichen.

Einen Schwerpunkt auf „Digitale Bildung“ setzte in diesem Jahr auch der Deutsche Lehrerpreis, bei dem ich als Mitglied der Jury https://andrespang.de/2019/02/21/ontour-didacta19-koeln/  unter vielen Beiträgen mit votieren durfte. Alles über die Preisträger der Kategorie „Unterricht Innovativ“ findet ihr hier: https://www.lehrerpreis.de/documents/2019-presse/2019_PM_NATIONAL_mit%20Zitaten.pdf

Gamescom und Gamescom-Congress:

Die bedeutendste Spielemesse der Welt findet natürlich jedes Jahr 😉 in Nordrhein-Westfalen, genau gesagt in Köln statt. Dass man beim Spielen lernt, darüber habe ich in meiner Zeit schon viel berichtet. Der Gamescom-Congress   https://andrespang.de/2019/08/20/gamescom-congress-2019/  hat sich in diesem Jahr u.a. auch wieder ganz konkret mit dem Thema „Spielend Lernen“ und der Zielgruppe Lehrende beschäftigt. 

Noch mehr Medienkompetenz: Der #DigitalCheckNRW

Gerade im Zusammenhang mit dem Thema Medienkompetenz ist der #DigitalCheckNRW ein ganz besonders spannendes und wichtiges Projekt. Dieses Projekt, das am 27.02.2020 live geht soll „Medienkompetenz für alle Bürgerinnen und Bürger in NRW in die Fläche bringen“ und bietet die Möglichkeit anhand eines Selbsttest zunächst die eigene Medienkompetenz zu ermitteln. Darauf basierend werden dann passgenaue Lernangebote gemacht. Ich habe über den Check schon hier  https://andrespang.de/2019/09/18/digitalchecknrw-20-nrw-forum-2019/  und hier

berichtet.

Urheberrechtsreform

Die Urheberrechtsreform war ebenfalls ein großes Thema in diesem Jahr – im Fokus standen hier vor allem die Uploadfilter, aber auch neue Geschäftsmodelle und Kreative, die durch die Möglichkeiten der Digitalisierung neue künstlerische Schaffensformen gefunden haben.

Rezo?

Über Rezo – ja, der mit dem „Zerstörungsvideo“ https://youtu.be/4Y1lZQsyuSQ  und den blauen Haaren 😉 – braucht man nicht mehr viel schreiben – auf jeden Fall kommt man an ihm nicht vorbei. Die Veröffentlichung seines Videos fällt auch in dieses Jahr und hat für sehr viel Aufmerksamkeit gesorgt.

Künstliche Intelligenz

Die Enquete-Komission des Bundestags zum Thema „Künstliche Intelligenz“, die Ende 2018 in einer konstituierenden Sitzung ihre Arbeit aufgenommen hat, veröffentlichte am 19.12. die Zwischenergebnisse ihrer Arbeit. https://www.bundestag.de/ausschuesse/weitere_gremien/enquete_ki#url=L3ByZXNzZS9oaWIvNjc0NDIwLTY3NDQyMA==&mod=mod575690

Wahrheit, alternative Fakten, Hass im Netz:

Die zwar nicht neuen, aber großen Themen „Fake News“ und „Hassrede“ als Strategie der Neuen Rechten sind mehr ins Bewusstsein gekommen. Die Themen sind ja nicht neu, aber durch kriminelle Taten sind sie präsenter geworden.

In diesem Zusammenhang ist auch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (Netz-DG) zu nennen: Plattformen mit über 2 Millionen Nutzern in Deutschland müssen innerhalb von 24 Stunden Hassrede löschen. Rechtlich belangt werden die Verfasser aber nicht. Hier greift aber z.B. die Initiative „Verfolgen statt nur Löschen“. https://www.medienanstalt-nrw.de/regulierung/internet/hassrede-im-netz/verfolgen-statt-nur-loeschen-rechtsdurchsetzung-im-netz.html

Der Social Community Day des Grimme-Instituts mit dem Titel „Wahrheit. Ohne Alternative“ https://andrespang.de/2019/11/24/ontour-scday19/  beschäftigte sich in diesem Jahr ebenfalls mit dem Thema Fake News. Am Tag ging es vor allem darum, wie sich Nachrichtenjournalismus gegen alternative Fakten und gegen den Vorwurf ein „Feind des Volkes zu sein“ verteidigen kann. In meinem Grußwort am SCday19 habe ich u.a. vor allem Folgendes betont:

Wir werden letztlich alle Sender durch unsere Aktivitäten im Netz

Darin liegt unsere Chance.

Und dazu brauchen wir: 

– Kompetenz

– Selbstbewusstsein zur Wahrheit zu stehen und sie zu vertreten

– Frustrationstoleranz

– aber auch das Bewusstsein, dass wir Verantwortung tragen  

– und ein Netzwerk – eine Community, die trägt und hilft und in dem man voneinander lernen kann

– kontinuierlich, über Generationen hinweg, immer öfter auch alt von jung.

Happy New Year!

Es war ein spannendes Jahr und es gibt schon jetzt viele spannende Projekte, die sich in 2020 realisieren werden – aber auch große Herausforderungen. 

Deshalb wünsche ich euch allen ein produktives, gesundes, frohes und gutes Neues Jahr!

#keepMoving!

Ein Rückblick zu den Themen #Medienkompetenz und #Netzpolitik in 2019 & A #HappyNewYear2020!

OnTour: re:publica 2018 in Berlin – kurzer Überblick zur Netzkonferenz #rp18

re:publica 18 POP

re:publica

Die re:publica, die wie ich finde inspirierendste Veranstaltung für die Digitale Gesellschaft findet in 2018, nun bereits zum 12. Mal wieder in Berlin statt. Vom 02.-04.05. trifft man sich in der „Station Berlin“. Ich werde am 02.04. zusammen mit zwei weiteren Kolleginnen für @DGNRW mit dabei sein.

POP – Power of People

Das Motto lautet „POP“ (Power of People). Aber POP kann noch viele andere Facetten haben, wie z.B. POPkultur, POPulismus, oder das Platzen (to pop) von Filterblasen. Wie die Macher*innen der re:publica das Motto differenzierter betrachten, kannst Du hier nachlesen.

 

Tracks, Topics, Programm

Das Programm ist in diesem Jahr wieder sehr umfangreich. Genau gesagt gibt es über 400 – in Worten vierhundert (!) Stunden Programm. Um von Anfang an beim CfP und auch beim Auswahl der Beiträge ein wenig Überblick zu bekommen, gibt es sogenannte „Tracks“. Diese sind vergleichbar mit allgemeinen Kategorien. Beispiele sind Science & Technology, Research & Education, Politics & Society, Arts & Culture.

Daneben setzt das re:publica Team bestimmte Themen (Topics), von denen manche wegen der besonderen Bedeutung für die Digitale Gesellschaft in jedem Jahr wiederkehren. Hier zu nennen sind, z.B. re:health, Law Lab und Global Innovation Gathering (GIG). Spannend sind aber auch re:learn, Music & Sovereignity, Smart Cities und Tech for good, wie ich finde. Hier kannst Du alle Details über Tracks und Topics nachlesen.

Das gesamte Programm, das sich aus den Tracks und Topics generiert gibt es als Download hier.

Mobile Apps

Ich empfehle Dir aber, eine der Apps, die für Dein mobiles Betriebssystem passen, auf Dein Smartphone zu installieren. Dann behältst Du immer den Überblick und kannst Dir die passenden Sessions, Keynotes, Workshops whatever als Favoriten markieren. Hier gibt es die Apps mit ensprechender Beschreibung und zum kostenlosen Download.

Speakers

Speaker? Klar, gibt es Speaker! Wer sonst soll die 400 Stunden Programm bestreiten. Klar, gilt das Motto „We have the best speakers“ ;). Hier sind alle gelistet, von Prominenz bis Newbies.

 

Netzpolitik? Netzpolitik!

Markus Beckedahl, einer der Gründer der re:publica und Chefredakeur des Blogs netzpolitik.org hat, wie er schreibt, verständlicherweise ein großes Interesse daran, dass sich im Programm der re:publica ein großer Anteil an netzpolitischen Debatten und Vorträgen findet. Einen sehr guten Überblick hat er auf netzpolitik.org veröffentlicht. Genau gesagt wurden dort drei Posts von ihm veröffentlicht:

Im ersten Post geht es um Vorträge und Debatten im Themenbereich Netzpolitik, bei denen Mitglieder der Redaktion von netzpolitk.org beteiligt sind.

Im zweiten Post sind Talks rund um die Themen künstliche Intelligenz und Algorithmen zusammengefasst.

Und im dritten Post bietet Markus einen chronologischen Überblick über weitere Programmpunkte mit netzpolitischem Bezug.

Klare Empfehlung von meiner Seite ist der jährliche netzpolitische Überblick von Markus, in diesem Jahr mit dem Titel „Pop, rights?! Zwischen Netz und Politik.“

Und sonst noch?

Vieles und Aktuelles direkt von der Veranstaltung bekommt ihr über Twitter unter dem Hashtag #rp18 oder aber durch die vielen Livestreams direkt von der re:publica mit.

To be continued…

Ich werde diesen Post dann zeitnah mit Impressionen und kurzen Berichten im Nachgang erweitern.

Viel Spaß bei der #rp18!

 

Eindrücke vom 1. Tag der rp18

Es war voll – gefühlt aber ein bisschen weniger als im vergangenen Jahr. Gefühlt. Aktuelle Zahlen habe ich nicht. Eröffnet wurde wie in jedem Jahr von den Gründer*innen bzw. vom re:publica-Team um Tanja und Johnny Haeusler, Markus Beckedahl und Andreas Gebhard.

Dafür gab es aber in der Eröffnungsveranstaltung aktuelle (und beeindruckende) Zahlen zur Veranstaltung, der Programmfülle, den Speakern und der Quote:

Und dann bekam ich auch gleich zu spüren, dass viele Besucher da waren, denn der von mir im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung geplante Besuch des Vortrags der „Whistle Blowerin“ Chelsea Manning viel leider aus: Der Saal war hoffnungslos überfüllt.

Ich nutzte die Gelegenheit, um zusammen mit Stephan Schwering, dem Leiter der Zentralbibliothek Düsseldorf einige der vielen Stände in der Eingangshalle zu besuchen.

Besonders angetan war ich vom Stand des BMZ. Der war relativ „unaufgeregt“ gestaltet, bot aber ein gutes Standprogramm, das informell, ohne großen technischen Aufwand angeboten wurde und daneben eine Vielzahl von Sessions  bzw. Workshops auf den unterschiedlichen Stages.

Mich interessierten auch beruflich die Stände, die einzelne Bundesländer anboten. Hier war es recht unterschiedlich gehalten. Der Stand des Landes Baden-Würtemberg gehört ja quasi schon zum Interieur mit Kaltgetränken und Gadgets. Andere Stände, wie der von Schleswig Holstein waren im Vergleich dazu sehr klein und auch vom Angebot her noch zurückhaltend.

In der „Relax-Area“ am anderen Ende der Hallen gab es neben einem Makerspace, der im Vergleich zum letzten Jahr nochmals deutlich größer geworden ist, auch das sogenannte „Fabmobil“ – also ein rollendes, in einem Bus eingebautes Fab-Lab bzw. Makerspace.

Hier gab es quasi alles, was das Makerherz begehrt. Und der Bus ist, bis auf den benötigten Stromanschluss vor Ort dann – wie der Betreiber mit versicherte vollkommen autark. Das benötigte Internet besorgt er sich selbst „over the air“ durch eine schnelle und stabile Mobilfunkverbindung. Nach ausgiebiger Standbesichtigung und Netzwerken landete ich dann endlich in den Sessions…

Im netzpolitischen Überblick „Pop, rights?!“ von Markus Beckedahl ging es dann gleich richtig zur Sache. Er zeigte auf, dass es im Bereich Digitalisierung in DE noch „deutlich Luft nach oben“ gibt und ging mit den entsprechenden politischen Akteuren hart ins Gericht:

Andere Themen waren Netzneutralität, langsames Internet und teures Datenvolumen in Deutschland – im Vergleich zu anderen Ländern, die #DSGVO, die laut Markus eigentlich ja eine gute Sache ist, die zB. Blogger dazu bringt, die Daten ihrer Lesenden zu respektieren. Entmutigen sollte man sich von der DSGVO nicht lassen, handeln muss man aber schon. Und das Thema KI, war wie in vielen anderen Sessions auch Thema bei Markus. Wichtigstes Credo ist die „digitale Selbstverteidung“  – wir müssen uns und unsere Daten selbst schützen. Hier sind alle Menschen gefragt und auch darauf spielt das Motto POP (Power of the Peope“ der re:publica an.  Und das eigene Handeln in Bezug auf Datenschutz ist bei genauem Hinschauen einfacher als man denkt. Die Initiative pEp (Pretty easy Privacy) will dafür Werbung machen und auch entsprechende kostenlose Software bereitstellen.

Abschluss des spannenden Tages mit vielen Inputs, Gesprächen, Vernetzung und Eindrücken war für mich dann die „traditionelle Levitenlesung“ des Autors und Bloggers Sascha Lobo:

Nachlesen kann man mittlerweile auch schon Vieles, zB. den Beitrag von Chelsea Manning, den ich verpasst habe und viele Session und Vorträge gibt es als Livemitschnitt auf dem YouTube Kanal der re:publica.

OnTour: re:publica 2018 in Berlin – kurzer Überblick zur Netzkonferenz #rp18