Ein mobiles Jahr 2014

Willkommen zurück und auf ein neues, mobiles Jahr 2014!

Zu Beginn eines neuen Jahres macht man sich gute Vorsätze.
Diese Tradition möchte ich auch für #ipadKAS adaptieren. Denn was ist schon ein Projekt ohne klares Ziel ;)?
Welche Ziele – oder nennen wir es „Arbeitsfelder“ können dies sein?
Chris Lehmann: Schooltech should be like oxygen
#BYOD: Bring Your Own Device (Nutzung eigener, bereits im Besitz der Lernenden befindlicher Geräte) – dies wird viel diskutiert, z.b. hier . Es wäre durchaus eine spannende Sache, gemischte Systemlandschaften zu testen, d.h. innerhalb einer Lerngruppe nur zum Teil auf iPads der Schule zu setzen und auf der anderen Seite auch im Besitz der Schüler befindliche Geräte (Smartphones, Laptops, Tablets) einzubinden. Ein erforderliches W-Lan wird ja durch die in den iPad-Transportkoffern befindlichen, mobilen Wlanstationen bereitgestellt. Hinzu kommt, dass es an meiner Schule nun auch eine „inhouse“ Wlanversorgung mit einem sogenannten „Aerohive-System“ gibt, deren Nutzung allerdings erst noch diskutiert werden muss. Verbietet die Hausordnung der KAS – wie Hausordnungen vieler anderer Schulen auch – die Handynutzung ausserhalb des Unterrichts, so „entscheidet die jeweilige Lehrperson über die Handy-/Smartphonenutzung als Arbeitsmittel im Unterricht.“
Vor allem soll es natürlich darum gehen, die Lernenden (und Lehrenden) in der konstruktiven Nutzung ihrer Devices und des Internets anzuleiten, wie es z.B. auch Kollege Torsten Larbig in seinem „Rant‘ für digitale Bildung“ darstellt und fordert. Die Herausforderung besteht immer weniger in der Verfügbarkeit digitaler „Kulturzugangsgeräte“, denn in ihrer Nutzung zur Kollaboration, Produktion und Erweiterung bereits bestehender Lernkonzepte. Wie soll dies aber gelingen, wenn Lernende und Lehrende das Netz nur als Rechercheplattform (Wikipedia oder „Gelbe Seiten „) oder Ort zum Chatten und Gamen betrachten und bei Bezeichnungen wie Etherpad, Blog, Googledrive oder OER ein großes Fragezeichen im Gesicht haben. —> Arbeitsfeld 1
#Fortbildung: Um die Kolleginnen und Kollegen weiter zu unterstützen und ihnen Mut zum Einsatz digitaler Technologien zur Kollaboration und zur Förderung des selbstbestimmten Lernens zu machen, möchte ich ab sofort eine Art „offene Sprechstunde“ anbieten. Dies soll unter dem Titel „Tech-Support“ laufen. Am liebsten ist es mir, wenn die Kollegen mit konkreten Fragen und Anliegen kommen. Ich könnte mir vorstellen, dass man über generelle Einsatzmöglichkeiten von Smartphones im Unterricht (jenseits von Recherche) als Werkzeug spricht. Ideen gibt es viele: Schreiben auf einem Etherpad, eine WhatsApp Gruppe für Englischvokabeln, Twitterhashtags über IFTTT sammeln, kleine Wikiseiten beschreiben, Audiointerviews aufzeichnen, Apps ausprobieren oder einfach nur, die korrekte Verkabelung des Beamers schaffen. —> Arbeitsfeld 2
#Video/Googleplus-Hangout: In der Erstellung von Videocontent sehe ich eine große Chance, Lernszenarien zu verändern. #flippedclassroom ist hier ein Schlagwort: Lehrervorträge werden als Video aufgezeichnet und vorbereitend bereitgestellt. In der Stunde kann dann an Fragestellungen gearbeitet und geübt werden. Es steht mehr Zeit zur Verfügung. Davon abgesehen, finden sich im Netz für fast alle Fragen entsprechende Videotutorials und natürlich auch Expertenvorträge. Wie finde ich den „richtigen“ und auch qualitätsgesicherten Content ist hier die große Frage. Viel spannender finde ich es, mit den Lernenden selbst solche Tutorials zu erstellen. Kurzvideos (z.B. mit Vine oder Instagram) sind gar nicht so leicht zu erstellen, denn die wesentlichen Inhalte werden hier in einen extrem kurzen Zeitraum gepresst (7 bzw. 16 Sekunden). Es lebe die didaktische Reduktion 😉 Noch spannender ist es, per Google+ gleich eine Live-Sendung im Netz zu produzieren und anschliessend auf YouTube zu archivieren. Dadurch werden Unterrichtsräume wirklich transparent. Das hat natürlich viele Haken und Ösen – leichter gebloggt als getan. Solche Google-Hangouts werden aber zur Zeit geradezu inflationär in „MOOCS“ (Massive Open Online Courses) genutzt, um Dozenten und Partizipierende live in einem Videochat zusammen zu bringen. Eine tolle Möglichkeit, vernetzt und weltweit zusammen zu lernen. Einen solchen MOOCiS (also einen Massive Open Online Course in School) zu starten, schwebt mir schon lange vor. Mal sehen, ob es dieses Jahr klappt?! —> Arbeitsfeld 3
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#Apps: Das vergangene Jahr war eher weniger an der Nutzung von Apps ausgerichtet. Klar werden auf iPads Apps eingesetzt. Arbeitsschwerpunkt war aber vornehmlich das Netz, Wikis, Twitter und Blogs. —> Arbeitsfeld 4: Dieses Jahr möchte ich im Sinne von „Back to basics“ wieder den Focus auf Apps legen. Auch im Rahmen der #Fortbildung schliesst sich hier der Kreis. Und Apps sind „greifbarer“ und nicht so abstrakt wie Wikiseiten etc. Da kann man direkt was mit anfangen. Heute zum Beispiel war es ein großer Spaß für die Lernenden meiner Klasse 6 mit Keynote in Religion Kurzpräsentationen zum Themenfeld „evangelisch – katholisch“ zu erstellen. Ausgangspunkt war natürlich eine selbst erstellte Wikiseite 😉 wobei wir auch gleich beim nächsten und letzten Arbeitsfeld wären…
#OER – Open: Ein Thema, das mich schon länger umtreibt. Im letzten Jahr  – meine persönlichen Highlights: Das OERkoeln13 und die Publikation eines von Lernenden erstellten „eBooks“ im Bookstore und auf einem Blog. Hier will ich mit meinen Lernenden dran bleiben und auch mehr Kolleginnen und Kollegen mitnehmen. Aus zuverlässigen Quellen hörte man, dass es ein OERkolen14 geben könnte 😉 Wir werden sehen. Und auch die Werkstatt.bpb die im letzten Jahr einen grandiosen Auftakt mit OED (Open Educational Development) gemacht hat, wird bestimmt am Ball bleiben. Die ZUM.de (Zentrale für Unterrichtsmedien) mit ihren Wikis und dem Angebot auf iTunesU und – für mich als Religionslehrer sehr interessant – die Angebote von RPI-Virtuell möchte ich weiter nutzen und unterstützen, denn „sharing is caring“! Dazu passt auch der wöchentliche #EDchatDE, den ich zusammen mit dem, bereits oben erwähnten Kollegen Larbig nun schon zum 17. Mal moderieren und, der wachsenden Zuspruch unter Lehrerinnen und Lehrern findet.  —> Arbeitsfeld 5.
tl;dr: (Kurzfassung)
#BYOD wird ein immer wichtigeres Thema werden, daran müssen „wir“ arbeiten, es braucht: W-Lan, Konzepte und Mut zum Change. Kolleginnen und Kollegen müssen fortgebildet werden, sich fortbilden wollen und dazu brauchen sie Zeit, nicht immer neue Aufgaben. #Videos, Videochats, #MOOCs und natürlich auch #Apps (Web-Apps und OS-Apps) sind die Lernwerkzeuge und Plattformen des 21. Jahrhunderts. #OER – freie und offene Bildungsmaterialien für Alle und ein Lizenzrecht für das 21. Jahrhundert, damit weltweites und lebenslanges Lernen möglich wird – hier gilt es weiter zu machen und voran zu denken!
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Ein gutes und produktives 2014!
A. Spang
Ein mobiles Jahr 2014