Und: NEIN! So dröhnte es drei Tage laut in Berlin!
#Besserlernen: Ein Tag für Bildung
Los ging es am 2.12.2015 mit einer Veranstaltung von Microsoft in der Kalkscheune in Berlin. Unter dem Titel „
Besser Lernen – Ein Tag für Bildung“ hatte Microsoft eingeladen und wollte zeigen „…, dass es auch in Deutschland Bildungseinrichtungen gibt, die bereits erfolgreich moderne Technologien in den Unterricht einbinden und dadurch einfach besser lernen“, so Stefan Schick, Leiter Geschäftsbereich Forschung und Lehre Microsoft Deutschland. An diesem Tag sollten vor allem Erfolgsgeschichten aus der Praxis sprechen und Entscheider und Praktiker aus dem Bereich der Bildung eine Diskussionsplattform erhalten. Der Tag wurde mit einer Keynote von Alex Stöger, derzeit Vorsitzender der Geschäftsführung von MicrosoftDE eröffnet. Die Agenda kann man
hier laden. Alles zusammen war das schon ein toller Auftakt!
#ExcitingEDU LernLab und Lehrerkongress
Richtig praxisorientiert wurde es dann am 3. und am 4.12. mit dem ersten deutschen #
excitingEDU Lehrerkongress.
Der 1. Tag des Kongresses stand unter dem Label „LernLab“ und fand an der Heinrich von Stephan Schule (HvS) statt. Hier ging es vor allem um Unterrichtspraxis. Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Deutschland, die bereits in ihrem eigenen Unterricht Erfahrung mit digitalen Medien gesammelt haben übernahmen an diesem Tag den Unterricht an der HvS. Danach gab es – dann wieder in der Kalkscheune Workshops, App-Impulse, Diskussionen und „Blitzlichter“ (Kurzdiskussionen zum gesehene Unterricht).
Hier kann man das Programm nachlesen: Link
Bei einem Lernlab wird der Unterricht der Schule durch externe Lehrer „übernommen“. Diese externen Lehrer sind bereits Experten in Bezug auf den Unterricht mit digitalen Medien und Geräten und erteilen dann im LernLab Fachunterricht mit den Schülern der Schule mit exzessivem Einsatz digitaler Medien. Die eigentlichen Fachlehrer der Schule und weitere Gäste sind in der gezeigten Stunde anwesend und hospitieren. Im Nachgang gibt es ein kurzes Auswertungsgespräch. Das Lernlab kann als Motor der Schulentwicklung im Bereich des Lernens mit digitalen Medien gesehen werden. Durch die konkrete Praxissituation wird am ehesten deutlich, was man mit Medien machen kann, wo die Vorteile liegen und, wie man mit eventuellen Hindernissen entspannt umgehen kann.
Ich selbst habe nun bereits das dritte Lernlab als Lehrer miterlebt und zwei davon selbst mitorganisiert. Und ich finde, es ist eines der bestem Fortbildungsformate, die ich kenne. Auch für mich als externer Experte, der ich bereits zwei mal an der Heirnich von Stephan Schule unterrichtet habe (das erste Lernlab fand dort schon im Jahr 2013 statt), profitiere viel davon, auch mal „zu Hause rauszukommen“ – also eine andere Schule und Schulform kennen zu lernen, durch die Unterrichtshospitation ein direktes Feedback zu bekommen und vor allem aber, durch den Austausch mit den Fachkollegen und Besuchern.
Am 4.12. zog der Lehrerkongress dann komplett mit fast 300 Besuchern in der Kalkscheune ein. Über den Tag gab es Workshops, von Blended Learning über BYOD bis zu Gamification und Tablet Klassen waren alle Themen dabei. Natürlich gab es auch jede Menge Zeit, um sich auszutauschen, Fragen zu stellen und zu vernetzen.
Das Programm für diesen Tag gibt es hier: Link
Ich hatte die Möglichkeit die Tage aktiv mitzuerleben und habe selbst sehr viele Anregungen mitgenommen, die es nun im Unterricht umzusetzen gilt.
Der Bildungsjournalist
Christian Füller hat bereit gestern unter dem Titel „
das Handy ist kein Spielzeug“ einen Beitrag im Spiegel Online über den Lehrerkongress veröffentlicht, der einige Beispiele aus der gesehenen Praxis sehr gut zusammenfasst, aber auch die Herausforderungen, die sich dem „digitalen Lehrer“ stellen anspricht.
Hier kann man ihn lesen.
Mein persönliches Highlight, war die fächerübergreifende Zusammenarbeit mit Torsten Larbig, der eine Klasse in Deutsch am Vormittag des LernLabs unterrichtet hatte. Er erstellte zusammen mit „seinen Schülern“
ein Blog auf dem die Schüler eigene Posts erstellten, in denen sie Bilder beschrieben, die sie zuvor mit ihrer eigentlichen Lehrerin in einer Ausstellung gesehen hatten. Ein Schüler, der erst vor kurzem aus Syrien geflüchtet und nun in dieser Klasse war,
schrieb einen – wie ich finde – bewegenden Post. Ich hatte das Blog vormittags gesehen und den Text gelesen und strickte meine am Nachmittag stattfindende Musikstunde, die unter dem Thema „
Original und Bearbeitung“ stand in einem 12er Kurs spontan etwas um. Zu Beginn der Stunde, zeigte ich „meinen Schülern“ den Text und erklärte ihnen die Geschichte dazu. Meine Idee, den Text zu vertonen, nahmen die Schüler gerne an und am Ende der Doppelstunde ist, in Anlehnung einer Bearbeitung des Kanons in D von Pachelbel
dieses „Hörspiel“ dabei heraus gekommen.
Beim Lehrerkongress habe ich in einem Workshop zum Thema #Gamification gesprochen. Hier ging es um LearningApps, Minecraft und MakeyMakey. Die Inhalte kann man auf meinem Wiki nachlesen – dort gibt es auch eine Prezi zum Workshop. Am meisten Spaß hatten die Teilnehmer mit dem MakeyMakey, wie das Bild zeigt 😉
Zum MakeyMakey habe ich zusammen mit zwei Schülern aus meinem Musikkurs auch einen spannenden Artikel mit dem Titel „Musikproduktion mit dem MakeyMakey“ geschrieben. Ihn kann man hier lesen.
vLog zum #ExcitingEDU Lehrerkongress
Zusammen mit dem Lehrer Bob Blume habe ich ein paar Originaltöne in den zwei Tagen des #excitingEDU Lehrerkongresses eingefangen und zu einem Film zusammengeschnitten:
Es geht weiter…
Bemerkenswert zu sehen, dass es – neben den vielen, engagierten Lehrern die im Bereich der „digitalen Bildung“ in Berlin zusammengekommen sind, nun auch zunehmend mehr Initiativen und Veranstaltungen zum Thema „Lernen mit digitalen Medien gibt“.