Wir haben ein wenig Pause gemacht mit dem Twitterchat #EDchatDE – nach einem anstrengenden Jahr, einer Buchveröffentlichung und nun nach fast vier Jahren und bald 180 Folgen #EDchatDE darf man auch mal Kräfte sammeln, um wieder neu ins Schuljahr und somit nächste #EDchatDE-Jahr zu starten.
Am 22.08.2017 geht es also wieder los. Wie gewohnt immer Dienstags zur festen Zeit von 20.00 – 21.00 Uhr. Und der Tradition folgend, heißt das Thema des ersten Chats nach den Sommerferien auch dieses Jahr wieder #BackToSchool.
Wir freuen uns auf Eure Teilgabe und weitere spannende Ausgaben des #EDchatDE.
Am 12.6.2017 habe ich ein Webinar zum Thema „OER in schulischen Nutzungsszenarien“ gehalten. Das Webinar war Teil einer Fortbildungsreihe der Deutschen Kinder und Jugenstiftung gGmbH aus Magdeburg und richtet sich vor allem an Entscheider aus dem Bereich der schulischen Bildung, aber auch an Lehrkräfte.
Was bedeutet der Begriff OER und wo finde ich überhaupt OER bzw. Informationen dazu
Konkrete Nutzungsszenarien (aus meiner eigenen schulischen Praxis im Bildungsraum Köln).
Welche Entwicklungen gab und gibt es in den letzten Jahren im Bereich OER, vor allem in Deutschland.
Im ersten Teil ging es um die Entstehung bzw. Etablierung des Begriffes und um konkrete Plattformen in Deutschland. Hier beziehe ich mich vor allem auch auf die Broschüre der Unesco DE „Was sind OER?„, habe aber auch auf aktuelle Entwicklungen hingewiesen.
Im zweiten Teil habe ich viele Beispiele aus meiner eigenen, vergangenen Unterrichtspraxis gezeigt. Hier ging es vor allem auch um die Erstellung von OER zusammen mit Lernenden und um die Nutzung des Schulwiki Köln. In Bezug auf die Erstellung von OER habe ich auch an dieser Stelle auf eine Prezi, die ich im Rahmen des MOOC „COER13“ zum Thema „OER selbst machen“ als Webinar gezeigt habe, hingewiesen. Sie ist hier verlinkt und zeigt einen umfassenden Überblick über mögliche Plattformen und Tools zur Erstellung und zum Remix von OER. Auch die Frage nach den Lizenzen ist in diesem Teil nicht zu kurz gekommen. Einen groben Überblick zu den Lizenzen findet man hier.
Im dritten Teil ging es dann um Entwicklungen im Bereich OER, vor allem in Deutschland. Ich selbst fand es auch in der Vorbereitung des Webinars spannend und erfreulich zu sehen, was sich hier in den letzten Jahren getan hat. Trotzdem scheint OER noch nicht in der Mitte (der Lehrenden) angekommen zu sein. Und ein wichtiges Kriterium in der Debatte ist, wie sich auch in der Frage und Antwortrunde des Webinars zeigte, die Qualitätssicherung von OER. Diese Frage ist natürlich berechtigt, darf aber kein KO-Kriterium sein, denn alle Materialien, die man nutzt können letzten Endes Fehler enthalten und bedürfen der kritischen Prüfung – und letztendlich sollen OER ja auch die gängigen und genehmigten Lernmittel nicht ersetzen. OER sind eine zusätzliche Quelle, die vor allem im digitalen Zeitalter eine Lernkultur des gemeinsamen Lernens und Teilens abbilden und die Chancengleichheit im Bereich der Bildung fördern können. Im letzten Teil ging es auch um die Frage, wie man sich mit anderen vernetzen kann, um mehr über OER, oder ganz generell, um digitale Lernszenarien zu erfahren. Hier darf natürlich ein Hinweis auf die Chancen der Vernetzung durch soziale Netzwerke und Twitterchats wie #EDchatDE nicht fehlen. Ganz konkret habe ich auch auf das EDchatDE-Buch hingewiesen, das ebenfalls unter einer freien Lizenz steht und auch u.a. OER zum Thema hat.
Zeit: Das Webinar dauerte eine Stunde inkl. F & A
Ort: Webinar/per Moodle (nur über Einladung für die Teilnehmer, keine öffentliche Veranstaltung)
Die Kalenderwoche 10 des Jahres 2016 stand bei mir ganz unter dem Motto „Lernen im digitalen Wandel“ – es war eine sehr bewegte und bewegende Woche für mich, mit drei spannenden Veranstaltungen aus dem Bereich des Lernens mit digitalen Medien.
E2 Educators Exchange #HackTheClassroom
Begonnen hat die Woche mit einem Besuch der E2 Global Educators Exchange Conference in Budapest. Dort trafen sich ab dem 8.3.16 für 4 Tage insgesamt 300 Lehrer aus der ganzen Welt, um unter dem Motto #HackTheClassroom die Bildung zu hacken. Neben sehr viel Vernetzung, Motivation und Inspiration war mein wichtigster Ouput folgendes Statement:
Mobiles Lernen mit Tablets – #Molol16
Dann ging es am 10.3.16 nach Oldenburg an die Universität zur Veranstaltung Mobiles Lernen mit Tablets. Diese Veranstaltung war ebenfalls sehr praxisorientiert. Fast 600 Besucher und unzählige Experten aus allen Bereichen des mobilen Lernens boten Workshops und HandsOn an. Ich hatte die Möglichkeit dort zwei „Show & Tell“ Workshops zu den Themen Mobiles Lernen mit Tablets und Social Media im Unterricht zu halten. Organisiert wurde die ganze Tagung federführend von Andreas Hofmann. Und die gute Nachricht: Er arbeitet schon an #Molol17 !
Samstag, 24. Oktober 2015: Köln – Digital Education Day #DED15
Am 24.10.2015 findet der diesjähringe Digital Education Dayder Stadt Köln im Joseph DuMont Berufskolleg statt. Der #DED15 ist sozusagen die Nachfolgeveranstaltung der beiden OEr-Köln Camps in den Jahren 2013 und 2014.
Ich werde in diesem Jahr – wenn gefragt – eine Session zum Thema „OER – ist das Kunst oder kann das weg?“ zusammen mit Saskia Esken anbieten.
Schaut man sich in Schulen um, scheint es mit den Open Educational Resources (OER – Freie Bildungsmaterialien) in Deutschland nicht weit her zu sein: In allen Schulformen, Fächern und Klassen sind die bewährten Schulbücher im Einsatz – daran hat sich seit meiner Schulzeit nichts geändert und dies liegt nun schon ein paar Jahre zurück 😉
Daran ist auch nichts Schlechtes – im Gegenteil: Schulbücher funktionieren, sie müssen nicht aufgeladen werden, sie sind Qualitätsgesichert, entsprechen dem Lehrplan und bieten Schülern und Lehrern eine gute Arbeitsgrundlage. Aber bieten sie das wirklich?
Mir sind schon Schülerstimmen zu Ohren gekommen, wie: „Das Schulbuch im Fach XY – geht gar nicht“, oder „Im Fach XYZ teilt Frau Müller immer Kopien und Arbeitsblätter aus, das Schulbuch nutzen wir überhaupt nicht, oder ganz selten“.
Lehrer als kopierende Einzelkämpfer
Viele Kollegen erstellen in nächtelanger Sisyphusarbeit ihre Materialen selbst, kopieren sie aus Webseiten, Arbeitsblättern, Büchern etc. zusammen, um aktuelle Materialien zur Verfügung zu haben und einen zeitgemäßen, schülerzentrierten und schüleraktivierenden Unterricht damit machen zu können. Mit ihrer Arbeitsweise bewegen sie sich in einer rechtlichen Grauzone, denn Kopieren und Vervielfältigen von meist urheberrechtlichem Material ist nur in engen Grenzen erlaubt. Davon abgesehen werden die Ergebnisse dieser Arbeit meist nie mit anderen Kollegen geteilt (vielleicht auch aus Angst, weil es nicht perfekt ist, oder weil es unerlaubt ist?).
Im Zeitalter der digitalen Wissensgesellschaft eigentlich unhaltbare Zustände. Hier sollte das Motto doch lauten „Sharing is Caring“ – ein Motto, das sich andere Länder und deren Wissensarbeiter (Lehrende) schon lange auf die Fahnen geschrieben haben. Nur wer selbst Kollaboration und Partizipation lebt, kann dies auch seinen Lernenden authentisch weiter geben.
Leichter gesagt, als getan – denn in Deutschland fehlen dazu Angebote und Initiativen zum Thema freie Bildungsmaterialien und diese Materialien selbst.
Oder doch nicht?
OER in Deutschland – geht doch!
Schaut man genauer hin, ist das Thema OER in Deutschland tatsächlich angekommen: Yay!
Plattformen:
Im Netz gibt es laut der Broschüre der deutschen Unesco Kommission aus dem Jahr 2013 vier große Plattformen, die sich dem Thema OER und der Bereitstellung von Materialien zur weiteren Verarbeitung und zum Teilen annehmen:
Segu Geschichte: Plattform der Uni Köln für selbstgesteuert, entwickelnden Geschichtsunterricht
rpi-Virtuell: Überkonfessionelle Plattform für Religionspädagogik und Religionsunterricht
ZUM.de Plattformen und Wikis der Zentrale für Unterrichtsmedien
SchulWiki Köln: Gemeinsame Lernplattform für Kölner Schulen
Das Angebot edutags des deutschen Bildungsservers als Social Tagging und Bookmarking Tool hilft dabei, OER Materialien zu „taggen“ d.h. mit Schlagworten zu versehen und wieder aufzufinden. Nicht vergessen werden sollte, gerade in NRW das Angebot der Medienberatung und des LVR NRW, die learn:line NRW Im Bereich OER-Schulbücher macht auch immer wieder das Projekt schulbuch-O-mat von sich reden.
Inititativen:
Auch in diesem Bereich passiert erfreuliches. Im Jahre 2012 ist ein Whitepaper zum Thema OER in Deutschland ersschienen. Es beschäftigt sich umfassend mit diesem Thema. Eine neue Auflage dieses Whitepapers ist gerade vor einigen Monaten veröffentlicht worden und kann hier kostenlos geladen werden.
Außerdem gab es bereits einige Veranstaltungen zum Thema.
Im Internet wird wöchentlich eine offene Fortbildung für Lehrende veranstaltet, die sich ebenfalls regelmässig mit dem Thema OER befasst, vor allem aber den Gedanken des Teilens von Ideen, Wissen und der Partizipation und offenen Kommunikation verfolgt, der Twitterchat #EDchatDE
In diesem Jahr stehen zwei weitere, große OER Veranstaltungen auf dem Programm:
OERkoeln14 – Barcamp zu freien Bildungsmaterialien
In Köln gibt es in diesem Jahr bereits das zweite Barcamp zum Thema OER, das OERkoeln14. Es findet am 25.10.14 im Rahmen der Internetwoche Cologne statt und beschäftigt sich mit Fragen, Beispielen, Bestpractices zum Thema OER. Darüber hinaus sollen Akteuere im Bereich OER der Bildungslandschaft Köln aber auch deutschlandweit vernetzt werden. Wie bei einem Barcamp üblich, wird die Veranstaltung von den Teil“gebern“ gestaltet, d.h. es ist keine starre Konferenz sondern eine Mitmachkonferenz oder sog. „Unkonferenz“ bei der jeder sein KnwoHow in Form von Sessions einbringen kann. Hier geht’s zur Plattform des OERkoeln14.
OER an der KAS Köln
Die Kaiserin Augusta Schule befindet sich schon seit langem mit ihren Lernenden auf dem OER-Pfad, denn im Unterricht werden Wikis und Blogs schon seit 2009 genutzt um Lernmaterialien selbst zu erstellen und zu teilen. Dies geschah z.B. im KAS-Wiki, das durch die ZUM.de bereitgestellt wird und läuft nun vor allem auf dem SchulWiki-Köln, einem Angebot des Schulträgers in Köln, auf dessen Initiative auch das OERkoeln13 und OERkoeln14 zurück geht. Darüber hinaus erstellen die Lernenden in regelmässigen Abständen in meinem Unterricht eBooks die unter creative commons Lizenzen veröffentlicht und anderen bereit gestellt werden.
Was fehlt?
In einer Bildungsrepublik wie Deutschland gehört das Thema OER unbedingt mit zur Entwicklung einer zukunftsfähigen Bildungsstrategie des 21. Jahrhunderts dazu. Hier müssen Politik, Länder, Schul(buch)verlage und Lehrende an einem Strang ziehen und neue Wege gehen, um Lernende nicht zu verlieren.
Was kannst du tun?
Als Lehrender solltest du dich für OER interessieren, an Veranstaltungen zum Thema teilnehmen und – vor allem – kein Taker sondern ein Maker sein und den Mut aufbringen auch nicht perfekte Materialien mit anderen zu teilen, damit sie weiter verwendet und entwickelt werden können. Vernetze dich mit anderen Lehrenden im „Real Life“ oder z.B. auf Twitter, teile dein Wissen, denn: „Sharing IS Caring“.
Montag, 30. Juni, 2014: Berlin – Schöne neue Welt? Digitale Bildungsmaterialien an Schulen
Schöne neue Welt? Digitale Bildungsmaterialien an Schulen
Ort: Friedrich Ebert Stiftung, Hiroshimastr. 17, 10785 Berlin
Zeit: 12-17 Uhr
Im Rahmen der Veranstaltung der FES Berlin werde ich das Schulwiki Köln präsentieren.
Die Veranstaltung wird von Ute Erdsiek-Rave, der Schlweswig-holseinischen Bildungsministerin a.D. eröffnet. Im Weiteren sind zu hören: Jan Neumann (Fachausschuss Bildung, UNESCO), Dr. Till Kreutzer (irights.info), Saskia Esken (SPD), Prof. Dr. Kerstin Mayrberger (Uni Augsburg), Prof. Rolf Wernstedt (Niedersächsischer Bildungsminister a.D.)
Sonntag, 22. Juni, 2014: Schloss Eichholz, Wesseling – Schule von morgen, Podiumsdiskussion
Schloss Eichholz, Wesseling: 11.00 – 12.30 Uhr, Podiumsdiskussion
Bei der Veranstaltung der Konrad Adenauer Stiftung Bonn „Schule von morgen – Eckpunkte für die Bildungsrepublik“ (Seminar für junge Erwachsene) halte ich zunächst einen Impulsvortrag und bin anschließend zu einer Podiumsdiskussion zusammen mit Dr. Burchardt (Uni Köln) und Dr. Klages (madsack-media) unter der Leitung von Dr. Gruber (Konrad Adenauer Stiftung, Bonn) eingeladen.
Im Rahmen des Web2.0 Kurses des „studium digitale“ der Goethe-Uni Frankfurt werde ich zusammen mit Torsten Larbig den #EDchatDE vorstellen.
„Live Session: 18.6.2014, 17-18 Uhr Referenten: André Spang und Torsten Larbig, beide Lehrer, stellen den edChatDE vor, ein Lern- und Vernetzungsangebot, das wöchentlich in Twitter durchgeführt wird.“
Campus Digitale Räume – Stadtentwicklung in der digitalen Welt
Im Rahmen dieser Veranstaltung werde ich zusammen mit Frau Dr. Vogt, Direktorin der Stadtbibliothek Köln einen kurzen Impulsvortrag zum Thema „explore.create.share – Schule und Bibliothek im digitalen Zeitalter“ halten.
Info: „Die Stadt Köln und ISPRAT veranstalten zusammen im Kölner Gürzenich den „Campus Digitale Räume“, eine Konferenz zum Thema Stadtentwicklung in der digitalen Welt.
80-100 Entscheider und Gestalter aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Öffentlicher Verwaltung werden in einem Design Thinking-Format zu einem Erfahrungsaustausch zusammenkommen.
In einem interdisziplinären Dialog soll die Frage erörtert werden, wie Innovationen in der Informationstechnik die Entwicklung urbaner Räume beeinflussen und verbessern können und welche Beiträge ein urbaner Raum zu Entwicklung von IT leisten kann.“