Lernen im Digitalen Wandel – #bildungviernull

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mit #Lekkerwissen

 

Die Kalenderwoche 10 des Jahres 2016 stand bei mir ganz unter dem Motto „Lernen im digitalen Wandel“ – es war eine sehr bewegte und bewegende Woche für mich, mit drei spannenden Veranstaltungen aus dem Bereich des Lernens mit digitalen Medien.

 

E2 Educators Exchange #HackTheClassroom

Begonnen hat die Woche mit einem Besuch der E2 Global Educators Exchange Conference in Budapest. Dort trafen sich ab dem 8.3.16 für 4 Tage insgesamt 300 Lehrer aus der ganzen Welt, um unter dem Motto #HackTheClassroom die Bildung zu hacken. Neben sehr viel Vernetzung, Motivation und Inspiration war mein wichtigster Ouput folgendes Statement:

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Mobiles Lernen mit Tablets – #Molol16

Dann ging es am 10.3.16 nach Oldenburg an die Universität zur Veranstaltung Mobiles Lernen mit Tablets. Diese Veranstaltung war ebenfalls sehr praxisorientiert. Fast 600 Besucher und unzählige Experten aus allen Bereichen des mobilen Lernens boten Workshops und HandsOn an. Ich hatte die Möglichkeit dort zwei „Show & Tell“ Workshops zu den Themen Mobiles Lernen mit Tablets und Social Media im Unterricht zu halten. Organisiert wurde die ganze Tagung federführend von Andreas Hofmann. Und die gute Nachricht: Er arbeitet schon an #Molol17 !

Lernen im Digitalen Wandel – #bildungviernull

Den Abschluß der Woche und für mich die wichtigste Veranstaltung, da sie (hoffentlich) unmittelbare Auswirkungen auf das Lernen mit digitalen Medien in NRW hat, war der Kongress „Lernen im digitalen Wandel – #bildungviernull“ der Landesregierung NRW am 11.3.16 in Neuss.

Dieser Kongress war sozusagen der temporäre Höhepunkt eines längeren Prozesses, der mit einer Online-Partizipationsphase auf der Plattform bildungviernull.nrw begann.

Dort wurde zunächst zu Themen aus dem Bereich des Lernens im digitalen Wandel ausgerichtet an fünf Themenforen online diskutiert und es wurden Sessionvorschläge gemacht. Ein Fachgespräch fasste die Online-Diskussion zu mehreren Thesen zusammen.

Diese Thesen wurden dann auf dem Kongress in Arbeitsgruppen, die den zuvor genannten Themenforen

  • Selbstbestimmtes Leben
  • Frühkindliche Bildung
  • Schule und Weiterbildung im digitalen Wandel
  • Hochschule 4.0
  • Fachkräfteausbildung im Digitalen Wandel

zugeordnet waren, diskutiert und präzisiert.

Der Kongress, der von der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft eröffnet wurde, ist ein großartiges Zeichen, dass das Thema Digitalisierung für das Land NRW von ganz besonderer Bedeutung ist.

Die Ministerpräsidentin sprach in ihrer Eröffnungsrede treffend von den sogenannten 21st Century Skills, also den Kompetenzen des 21. Jahrhunderts, wie Kollaboration, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken und nannte den Medienpass NRW – was mir besonders gut gefällt – das „Seepferdchen des 21. Jahrhunderts“.

Prof. Dr. Schuster, der Vorsitzende der Deutschen Telekomstiftung hielt im Anschluss eine Keynote zum Thema „Bildung im Spannungsfeld der Digitalisierung“.

Was mir gleich Spaß machte, war der Beginn seiner Rede: „Für die Digitalisierung braucht man kein Powerpoint!“. Prof. Schuster hielt seine Keynote ohne visuelle Unterstützung durch ein Slidedeck, dafür kam er aber mit einem 10-Punkte-Plan exakt auf den Punkt!

  1. Bildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gestalten
  2. Medienpass für alle anbieten
  3. Pilotprojekte systematisch auswerten
  4. Lehrkräfte fortbilden
  5. Digitale Medien als Katalysator für eine gemeinsame Schulentwicklung nutzen
  6. Ausbildung von Lehrkräften verbessern
  7. Bildungspläne anpassen
  8. Berufliche Bildung stärken
  9. digitale Ausstattung der Schulen verbessern
  10. Partner für digitale Bidlungsarbeit gewinnen

Dem kann ich nichts hinzufügen, außer, dass der digitale Wandel sich im Kopf und mit Herz vollzieht und nicht durch den Einsatz von Geräten. 😉

Danach kam  “ #Profski “ Prof. Dr. Klemens Skibicki auf die Bühne und stimmte uns mit seinem polarisierenden Vortrag auf die danach folgende Podiumsdiskussion ein. In seinem Vortrag verglich er den rasanten Umschwung, den die Digitalisierung bringt mit der nächtlichen Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr in Schweden – und dem darauf unmittelbar folgenden Chaos.

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Podiumsdiskussion

Die Podiumsdiskussion, an der ich auch teilnehmen durfte und, die von Dennis Horn moderiert wurde, war auch nicht schlecht besetzt. Meine Sitznachbarin ;), die stellvertretende Ministerpräsidentin und Schulministerin von NRW, Sylvia Löhrmann, die Twitter anscheinend genauso schätzt wie ich und  – ebenfalls wie ich, sogar von der Bühne twitterte – war ebenso mit von der Partie wie Wolfgang Vaupel von der Medienberatung NRW, Johannes Wentzel (Medienpädagoge), Prof. Dr. Gunter Olesch, der Vorstand der Personal PhoenixContact GmbH, Dr. Constanze Kurz von der IG Metall, die dort die AG Arbeit, Aus- und Weiterbildung der Plattform Industrie leitet und Dr. Barbara Getto von der Uni Duisburg-Essen.

Weitgehend war man sich auch hier einig, dass Deutschland in Sachen digitale Bildung viel zu tun hat, dass alle Bereiche der Gesellschaft sich hier gemeinsam auf den Weg machen müssen und, dass Schulen, Hochschulen und Weiterbildungsangebote entwickelt und für das 21. Jahrhundert gerüstet werden müssen. Dazu braucht es einen neue Art von Fehlerkultur, denn wer sich auf neue Wege begibt, biegt auch mal falsch ab und mit der sogenannten „German Angst“ kommen wir dann nicht wirklich weiter. Aber auch ehtische und moralische Fragen dürfen nicht aus dem Blick verloren werden.

Ich hatte das bereits einmal in einem Vortrag im Rahmen des #NRWHackathon gesagt und eine Folie erstellt, die meine Ideen dazu zusammenfasst:

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Nach der ausgiebigen Podiumsdiskussion ging es in die Mittagspause – ein wichtiger Bestandteil einer Konferenz, denn hier wird Networking betrieben und angeregt durch den doch recht frontalen Input, der ja nicht so wirklich zum Netzwerkgedanken des Digitalen passt, offen und angeregt diskutiert.

Offen und angeregt diskutiert wurde auch über Twitter unter dem Hashtag #bildungviernull der schon nach kurzer Zeit und über den ganzen Tag trendetet und sich bis auf den zweiten Platz der Deutschlandtrends hocharbeitete. Die Veranstaltung, die deutschlandweit einzigartig ist, schaffte also auch eine breite Öffentlichkeit.

Wie wichtig der Kongress dem Land ist, zeigte auch die Tatsache, dass „fast das ganze Kabinett“ anwesend war, denn die nach der Mittagspause folgenden, fünf parallelen Workshops wurden jeweils von einer Ministerin bzw. einem oder sogar zwei Ministern mit geleitet und abschließend zusammengefasst.

Workshop 1: Selbstbestimmtes Lernen – Minister Franz-Josef Lersch-Merse

Workshop 2: Frühkindliche Bildung – Ministerin Christina Kampmann

Workshop 3: Schule und Weiterbildung – Ministerin Sylvia Löhrmann

Workshop 4: Hochscule 4.0 – Ministerin Svenja Schulze

Workshop 5: Fachkräfteausbildung im Digitalen Wandel – Minister Rainer Schmelzer und Minister Garrelt Duin

Ich war im Workshop Nr. 3 dabei und dort gab es spannenden Input zu den Themen „Schule nachhaltig entwickeln“ und zum „BioBook NRW“.

Eine anschließende Diskussion war ebenso von Experten besetzt, denn hier sprachen Sylvia Löhrmann, Prof. Dr. Andreas Breiter, Wolfgang Vaupel und Richard Heinen miteinander.

Spannend war das alles, aber ich hätte mir mehr Austausch gewünscht. Dazu kam es dann erst um 14.30 Uhr, denn dann wurde entlang der Thesen, die im Online-Dialogprozess und den vor dem Kongress angesiedelten Fachgesprächen entwickelt worden waren, in Gruppen diskutiert.

Von den insgesamt 7 Thesen für den Bereich Schule und Weiterbildung finde ich die These 2 am wichtigsten:

„Kompetenzen für das Leben, Lernen und Arbeiten in der digitalen Welt müssen entlang des gesamten Bildungsweges in allen Fächern erworben werden. Der kompetente Umgang mit digitalen Medien wird zu einer neuen Kulturtechnik – neben Schreiben, Lesen, Rechnen.“

In dieser These steckt viel drin, bedeutet sie doch die Veränderung der Lehrpläne, hat aber auch Auswirkungen auf Aus- und Fortbildung von Lehrern und die Rolle der Lehrenden, sowie auf die Ausstattung der Schulen und die Lehrmaterialien.

Bei der Diskussion fehlte mir schmerzlich eine Twitterwall, die der Moderator unseres Workshops Jürgen Ertelt dann nach einiger Zeit zum Glück auf eigene Faust einfach mal einrichtete. Und Etherpads, die es möglich gemacht hätten, online an den anderen Workshops zu partizipieren und auch die Außenwelt am Prozess teilhaben zu lassen wären auch hilfreich gewesen. Das sind Anregungen, die man sich für einen nächsten Kongress dieser Art, den es doch hoffentlich gibt, mitnimmt:

  • kürzere Frontalphasen
  • mehr Sessions, Zusammenarbeit und Austausch
  • vielleicht mal ein Barcamp wagen?

Insgesamt war es aber ein toller Tag, viele Mitstreiter aus der „Filterbubble“ konnte man treffen, neue Kontakte knüpfen und vor allem Motivation für weitere Projekte mitnehmen.

Ich war so motiviert von der gesamten Woche, dass ich gleich ein kleines Video produziert habe, das den „Flow“ der Woche und vor allem des Kongresses ein wenig einfängt.

Jetzt bleibt es spannend, was aus dem Prozess wird, was die weiteren Fachgespräche bringen und vor allem, was die Politik dann daraus macht.

Ich wünsche allen Beteiligten Mut: Try something new – just make it!

PS: Weitere Informationen und Blogposts, sowie ein Dankesvideo der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft findet man auf der offiziellen Seite des Landes: nrw.de

Lernen im Digitalen Wandel – #bildungviernull

2 Gedanken zu “Lernen im Digitalen Wandel – #bildungviernull

    1. Lieber Damian,
      danke für das große Lob! Das hat mich sehr gefreut, genau wie es mich sehr gefreut hat, Dich kürzlich auf dem vbmcamp.de im Rahmen der didacta16 zu treffen.
      Und es sind diese positiven Rückmeldungen aus der Community, aber vor allem die Motivation und der Spaß meiner Lernenden, die mir Mut machen und Kraft geben „den Wandel“ weiter mit Kraft und Engagement voranzutreiben.
      Herzliche Grüße,
      André aka @Tastenspieler

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