Nutze das Netz – aber sicher! – Videoprojekte zum Thema Cybermobbing

Videoproduktion auf dem Tablet

Tablets, aber auch Smartphones eignen sich sehr gut dazu, Videos im Unterricht zu produzieren. Sie bieten alles an „On Board Ausstattung“, was man zur Produktion eines gelungenen Videos benötigt:

  • eine gute bis sehr gute Kamera
  • entsprechende Prozessorleistung zum Schneiden von Videos
  • integrierter Speicherplatz
  • ein integriertes Mikrofon, was vor allem bei Sprachverständlichkeit punktet
  • einen großen Bildschirm, um die Aufnahmen zu bearbeiten und zu schneiden

Zusätzlich gibt es viele Apps, die man zum Erstellen von Videos gut nutzen kann. Auf dem iPad ist iMovie die klare Empfehlung. Diese App ist einfach zu bedienen, man kann direkt damit aufnehmen, Filme nach synchronisieren, Soundeffekte oder kurze Musikclips aus der iMovie Bibliothek zur Filmspur hinzufügen, oder selbst z.B. mit der App Garage Band erstellte Musik in iMovie exportieren und dann dort weiter bearbeiten.

Dazu gibt es eine Fülle von Übergängen, Texteingabe, Effekten und anderen Möglichkeiten der weiteren Bearbeitung der einzelnen Videoclips und Bilder.

Die fertigen Videos können dann aus der App heraus als Video gesichert und per Mail oder Cloud exportiert werden. Man kann, ein entsprechendes YouTube Konto vorausgesetzt, das Video aber auch direkt aus der App heraus auf YouTube veröffentlichen und per Link teilen oder einbinden.

In der Praxis: Videoprojekte zum Wettbewerb „My digital World“

 

Vor einigen Wochen und im Nachgang des Safer Internet Day 2015 bin ich auf den Jugendwettbewerb „My digital world“ des Vereins „Deutschland sicher im Netz“ aufmerksam gemacht worden. Zum Thema „Sicher im Netz“ können Jugendliche Videos produzieren und selbst einreichen, um am Wettbewerb teil zu nehmen. Nichts leichter als das 😉

Im Unterricht produziere ich mit meinen Lernenden sehr häufig kurze Videos zu Unterrichtseinheiten. Dies können Erklärvideos, Interviews, animierte Storyboards, kurze Filmsequenzen, Musikclips oder auch Trailer sein. Die Lernenden sind entsprechend versiert und können von der Musik über Drehbuch bis zur fertigen Produktion mittlerweile ein Video in kurzer Zeit erstellen und publizieren.

Ich stellte einer Klasse 8 und einem Kurs 10, beiden jeweils im Fach Musik den Wettbewerb vor und die Lernenden hatten spontane Ideen zur Umsetzung. Heraus gekommen sind vier Videos die ich hier vorstellen und auch kurz auf die Machart und den Entstehungsprozess eingehen möchte.

Klasse 8

1. YouTube und die Hates

Die Produzentinnen dieses Videos haben den Augenmerk auf die sogenannten „Hater Kommentare“ im Netz und im Speziellen auf solche Kommentare auf der bei Jugendlichen sehr beliebten Videoplattform YouTube gelenkt. Dazu haben sie zunächst ein, wie sie es nennen „typisches YouTube Video“ produziert, in diesem Fall ein „Klamotten HAUL“ und zeigen danach einen Zusammenschnitt der zu erwartenden Comments. Zunächst wurde das Haul Video gefilmt. Dabei stand das iPad auf einem Stuhl, damit nicht gewackelt wird. Der Ton wurde nachsynchronisiert, da das Mikrofon des iPads während des Drehs zu weit von der Sprecherin entfernt war. Die Haterkommentare wurden dann als Screenshots zunächst in der Bilddatenbank des iPads gespeichert und dann in iMovie importiert. Auch hier wurde die Audiokommentare nachsynchronisiert.

2. Cybermobbing

Dieses Video wurde ebenfalls in iMovie auf dem iPad produziert. Die Produzentinnen nutzen hier eine der Trailervorlagen von iMovie. Diese geben zwar ein festes Drehbuch vor, was gegebenenfalls von Nachteil sein kann, wirken dafür aber sehr professionell durch die gute Schnittfolge, bereits eingefügte Übergänge und kurze Musik- und Soundpassagen.

Kurs 10

1. Cybermorphose

Das Video „Cybermorphose“ ist ein typisches Musikvideo im Hip Hop Style. Die Lernenden haben dabei den Text und das Drehbuch komplett selbst erstellt. Der Beat stammt von einem bekannten Hip Hop Kanal, der verschiedene Beats unter freier Lizenz zum Download anbietet. Diesen Beat haben die Schüler zunächst auf einem Rechner herunter geladen und leicht bearbeitet. Danach wurde er per Mail ans iPad geschickt und dort in Garage Band importiert und weiter bearbeitet. Der Rap und auch der Gesang wurden mit einem Headset (!) eines Smartphones, das ans iPad angeschlossen war aufgenommen. Dadurch hörten der Rapper und die Sängerin die Musik im Ohrhörer und das Mikrofon zeichnete nur die Stimme auf, sodass es kein Übersprechen der Musikspur auf die Gesangsspur gab. Der fertige Soundtrack wurde dann durch den Dialog „öffnen in“ zum Programm iMovie weiter gegeben und direkt in das Filmprojekt importiert. In iMovie wurden dann die einzelnen Filmsequenzen zum Beat gedreht und bearbeitet und ein Abspann hinzugefügt.

2. Nutze das Netz – aber sicher!

Dieses Video wurde in der sogenannten „Legetechnik“ produziert. Dazu war zunächst eine größere Bastelaktion angesagt. Für ein solches Video muss man Zeit einplanen, aber die Schülerinnen arbeiteten in einer größeren Gruppe zusammen und hatten ihre Freude dabei. Das iPad mit dem schließlich der Film aufgezeichnet wurde, war in einen speziellen Halter gespannt und auf einen Mikrofonständer montiert.

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Nach der Filmaufnahmen spielten 2 Schüler aus dem Kurs die Musik live mit Gitarre und Bass zum Video ein. Dazu verfolgten sie den Film auf dem iPad und ein angeschlossenes Headset zeichnete die Musik live aus Gitarren- und Bassverstärker kommend auf.

Viel Spaß beim Nachahmen!

A. Spang

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