Der D21 Digital Index 2018 / 2019

Der sogennante Digital Index, der durch die Initiative D21 e.V. seit 2013 jährlich herausgegeben wird, ist eine Studie zum Digitalisierungsgrad der Gesellschaft in Deutschland.

Die aktuelle Ausgabe 2018/2019 ist am 22.01.2019 veröffentlicht und auf dem Fachkongress der D21 im BMWI vorgestellt worden.

Themenschwerpunkte

Neben dem Digitalisierungsgrad geht es in diesem Jahr vor allem um die Diversität der Digitalen Gesellschaft und um die Themenbereiche mobiles Arbeiten, eHealth und Smart Home Anwendungen und deren Nutzung, sowie um Künstliche Intelligenz. Auch die Unterschiede zwischen städtischer und ländlicher Bevölkerung werden dargestellt.

Eine (digitale) Gesellschaft – drei Gruppen

Die Digitale Gesellschaft teilt sich laut Index in drei Gruppen:

  • Digitale Vorreiter
  • Digital Mithaltende
  • Digital Abseitsstehende

Dabei zeigt die Studie „grundsätzlich, dass die deutsche Gesellschaft digitaler wird, immer mehr Menschen zählen sich zu den digitalen Vorreitern. Die zunehmende Bindung gesellschaftlicher Teilhabe an die digitale Welt verdeutlicht auch die Risiken: Denn je mehr die Digitalisierung ganz selbstverständlich zum Alltag der meisten Menschen gehört, umso mehr verlieren die Abseitsstehenden den Anschluss.“ (Digital Index 2018/19, S. 7)

Zentrale Ergebnisse

Auf den Seiten 8 und 9 der Großstudie sind die zentralen Ergebnisse grafisch dargestellt. Das gibt auf die Schnelle einen guten Überblick über den Stand des Digitalisierungsgrades in Deutschland:

cc-by 4.0 Initiative D21 Digital Indes 2018/19 S. 8.
cc-by 4.0 Initiative D21 Digital Indes 2018/19 S. 8.

Obwohl die Internetnutzung in Deutschland weiter zunimmt, sind immer noch 10 Millionen Bürger*innen sogenannte „Non-Liner“. Insgesamt wird die Gesellschaft digitaler, die Zahl der „digitalen Vorreiter“ steigt auf 37% weiter an, während die „digital Abseitsstehenden“ 2018 noch 21% der Bevölkerung ausmachen. Die meisten Vorreiter leben – wie erwartet – in Großstädten (52% gegenüber 32% im Vergleich Großstadt/Land), während die Offliner in etwa gleich stark vertreten sind (23 % gegenüber 22 % im Vergleich Großstadt/Landbevölkerung). Insgesamt steigert sich der Index um 2%-Punkte auf 52 im Vergleich zum Vorjahr.

Starke Zurückhaltung (= Sicherheitsbedenken) gibt es in Deutschland noch gegenüber sogenannten „Smart-Home“ Anwendungen und Geräten – also dem vernetzten und aus der Ferne steuerbaren Zuhause. Ähnlich sieht es beim sogenannten „mobilen Arbeiten“ in Deutschland aus, das eher die Ausnahme ist (16% arbeiten mobil gegenüber 84% im Office) und von einem zunehmenden Anteil Berufstätiger sogar abgelehnt wird. Hier nennt die Studie ein Plus von 5% gegenüber dem Vorjahr und verzeichnet somit einen Anstieg auf 26%.

Digital ist mehr als Online

„Letztendlich ist die Zunahme des Digitalisierungsgrades in den letzten fünf Jahren maßgeblich auf die bessere technische Ausstattung in der Gesellschaft zurückzuführen“ (D21 Digital Index S. 10).

Wichtig und wesentlich für die Betrachtung und die weitere Entwicklung der digitalen Gesellschaft sind aber die vier Säulen:

  • Zugang
  • Nutzungsverhalten
  • Kompetenz und
  • Offenheit.

Und – obwohl der Index insgesamt leicht angestiegen ist, nahm der Zuwachs bei den Säulen Kompetenz, Nutzungsverhalten und Offenheit in den letzten fünf Jahren jeweils leicht ab. Die deutsche Gesellschaft kann also mit der rasch voranschreitenden Digitalisierung, die sich vor allem auf wachsenden Zugang und Gerätedurchsatz stützt gerade so mithalten.

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cc-by 4.0 D21 Digital Index 2018/19 S. 11

Kompetenzangebote sind also von zentraler Bedeutung und müssen dabei alle Bürger*innen und Altersgruppen erreichen. Die Förderung von Medienkompetenz alleine in der Schule reicht dabei nicht aus. Dies würde die Kluft zu den „digital Abseitsstehenden“ weiter vergrößern. Mehr Medienkompetenz bei den Bürger*innen fördert durch die damit einhergehende Sicherheit bei der Nutzung auch die Offenheit gegenüber der Digitalisierung. Die Herkulesaufgabe ist es, solche Kompetenzangebote möglichst schnell und großflächig angelegt, bereitzustellen.

Bildung ist entscheidend für die Internetnutzung!

Auch, wenn die Nutzung insgesamt zunimmt, ist die Bildung entscheidend für die Internetnutzung der Bürger*innen. Der Schwerpunkt der Nutzung verschiebt sich immer mehr hin zur mobilen Nutzung. Dies ist ganz besonders bei den jüngeren Generationen zu sehen, setzt sich aber auch bei älteren Menschen langsam immer mehr fort.), ist die Bildung entscheidend für die Internetnutzung der Bürger*innen.

„Gut Gebildete sind deutlich besser aufgestellt für den digitalen Wandel. Aufgabe für die Zukunft ist es, mehr in die Köpfe der Menschen zu investieren und Neugier aktiv zu fördern.“ (D21 Digital Index 2018/19, S. 15)

cc-by 4.0 D21 Digital Index 2018/19 S. 15

Und warum nutzen die Offliner das Netz nicht?

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Da sind sich die Offliner relativ einig: Sie haben kein Interesse, denn die digitale Welt erscheint ihnen zu komplex, ohne dass sie für sich persönlich einen konkreten Nutzen oder Vorteil erkennen können. „Die Offliner“ sind zu 75% über 65 Jahre alt, zu 82% nicht berufstätig und zu 64% Frauen.

Konkreter Nutzen ist Trumpf!

Um die Offliner zur Nutzung des Internets und damit zur Teilnahme (und Mitgestaltung) an der Digitalisierung zu bewegen, braucht es konkrete Angebote, die dieser Zielgruppe nützen: „Initiativen wie Senioren-Computer-Clubs oder konkrete Projekte in Mehrgenerationenhäusern, bei Pflegediensten oder Altersheimen sind gefragt.“ (D21 Digital Index 2018/19, S. 19)

cc-by 4.0 D21 Digital Index 2018/19 S. 19

Und wie sieht es mit dem Nutzungsverhalten aus?

Ja, was wird eigentlich mit und in „diesem Internet“ gemacht, welche Dienste werden genutzt, welche Anwendungen stehen im Vordergrund und was wird konsumiert, gespielt, gelesen, kommuniziert?

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Ganz eindeutig liegt die Nutzung des Internets für Recherchezwecke auf Platz eins. Überspitzt könnte man sagen, dass das Internet für viele immer noch so etwas wie „die gelben Seiten“ ist (die Jüngeren kennen dieses Angebot wahrscheinlich gar nicht mehr ;)). Möglichkeiten der Zusammenarbeit (über Webanwendungen oder Netzwerkfunktionen) werden dagagen nur sehr wenig genutzt – ggf. wissen die Menschen auch gar nicht davon? Oder auch hier ist der persönliche Nutzen vielleicht nicht erkenntlich? Die Smart-Home Anwendungen liegen bei der Nutzung wie zuvor bereits  erwähnt auf dem letzten Platz, was die Nutzung angeht. Die Nutzung von Lernangeboten im Netz liegt immer noch im hinteren Mittelfeld. 

Gerade was die Recherche betrifft, denke ich, dass auch hier Angebote um die Kompetenz der Bürger*innen zu fördern besonders wichtig sind. Hier geht es z.B. darum, zielgerichtetes Suchen überhaupt zu ermöglichen, danach dann die Belastbarkeit von Suchergebnissen bewerten zu können oder auch einfach die Echtheit gefundener Seiten, z.B. beim Online-Shopping prüfen zu können.

Auf den vorderen Plätzen liegen auch erwartungsgemäß die Nutzung von Office-Anwendungen, hier allerdings nicht vernetzt sondern „On prem“ bzw. Offline und die Kommunikation per Messenger wie WhatsApp, Threema, Telegram & Co.

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Spannend finde ich auch die Ergebnisse der Studie im Hinblick auf On-Demand bzw. Streamingdienste: „Unterschiede im Nutzungsverhalten zeigen sich insbe- sondere anhand unterschiedlicher soziodemografischer oder gesellschaftlicher Merkmale. Streamingdienste wie Netflix nutzen vor allem die Jüngeren: Fast 40 Prozent der unter 30-Jährigen, aber weniger als 10 Prozent der über 50-Jährigen. “ (D21 Digital Index 2018/19, S. 22)

Social Media

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Die Nutzung von Social Media ist in Deutschland stark verbreitet – vor allem bei den 14-29 jährigen, bei Berufstätigen mit Bürojob und allgemein bei höher Gebildeten.

Ganz weit vorne liegen Dienste wie der Spitzenreiter WhatsApp mit 56 %, das selbst bei den über 65-jährigen mit einer Nutzung von mehr als 20% vertreten ist und das Netzwerk Facebook. Twitter (8%) und die beiden „beruflichen“ Netzwerken Xing und LinkedIn bilden die Schlusslichter. Insgesamt wird Social Media vor allem von jüngeren Menschen genutzt. Fast alle unter 30-Jährigen sind aktiv, im Durchschnitt bei mehr als drei verschiedenen Diensten. An den Bürger*innen 65+ gehen Social Mediadienste meist vorbei (Ausnahme WhatsApp).

KompetenzKompetenz – Kompetenzen bei digitalen Anwendungen

Die gute Nachricht: Die Deutschen werden kompetenter im Umgang mit digitalen Anwendungen – oder sie glauben es zu werden (wie sich z.B. bei der Kenntnis von Fachbegriffen aus der digitalen Welt zeigt, oder eben nicht zeigt.

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Wenn es z.B. um eher technische und Bedienkompetenzen geht, können gut zwei Drittel beispielsweise Daten von einem Gerät auf ein anderes übertragen. Das sind fast zehn Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren.

Auch die Kompetenzen im Umgang mit Internetanwendungen nehmen in der Gesellschaft deutlich zu. Das betrifft Fähigkeiten rund um die Informationsverarbeitung sowie Schutz und Sicherheit, also allgemein den sicheren und souveränen Umgang mit dem Internet. Das „kostenlose“ Anwendungen und Apps als Gegenleistungen Informationen und Daten über ihre Nutzer sammeln und verwenden, das ist vielen Bürger*innen bewusst. Ab einem Alter von 65 Jahren ist dieses Bewusstsein jedoch nur bei knapp der Hälfte vorhanden, ebenso bei Personen mit niedriger Bildung. Auch im Hinblick auf die Bewertung von Fakten oder sog. Fake News fühlen sich die Nutzer*innen zunehmend sicherer.

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Beim Umgang mit Internet und Computer schätzen sich Männer generell als kompetenter ein als Frauen.

Fachbegriffe aus der digital geprägten Welt:

„Die Mehrheit der Deutschen kennt nach wie vor die meisten Fachbegriffe aus der digitalen Welt nicht. Hier nehmen die Kompetenzen sogar eher ab. Damit können viele Menschen dem öffentlichen Diskurs über technolo- giegetriebene aktuelle und künftige Entwicklungen nur eingeschränkt folgen, beispielweise in der Arbeitswelt, in der Medizin oder in häuslichen Anwendungen.“ (D21 Digital Index 2018/19, S. 29)

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Offenheit

Grundsätzlich stehen die Deutschen digitalen Neuerungen offen gegenüber, ein Großteil wünscht sich, dass der Grundstein zum souveränen Umgang mit Digitalisierung bereits in der Schule gelegt wird. Viele Bürger*innen sind daran interessiert ihr Wissen in Bezug auf Digitalisierung auszubauen.

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„Trotz der Absicht zum Wissensausbau und der generellen Offenheit gegenüber digitalen Medien und Anwendungen zeigt sich oftmals Überforderung: So möchte jeder dritte Onliner zukünftig bewusst öfter offline sein, Tendenz steigend.“ (D21 Digital Index 2018/19 S. 33

cc-by 4.0 D21 Digital Index 2018/19, S. 33

Zusammensetzung der Digitalen Gesellschaft – die Nutzertypen

Der Digital Index hat im Jahr 2018 einen Wert von 55.

Die sogenannten „digital Abseitsstehenden“ sind mit einem Indexwert zwischen 0 und 40 nur wenig für die Anforderungen einer digital geprägten Welt gewappnet.

Die „digital Mithaltenden“ finden sich mit Werten zwischen 40 und 70 Punkten mehr oder weniger souverän im gegenwärtigen Digitalisierungsumfeld zurecht.

Personen mit einem Indexwert über 70 sind „Digitale Vorreiter“ und verfügen über

  • ausgeprägte Kenntnisse digitaler Anwendungen
  • reagieren sehr interessiert und positiv auf digitale Technologien und
  • nutzen diese alltäglich.
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In den drei Hauptgruppen (digital Abseitsstehende, digital Mithaltende, digitale Vorreiter) finden sich insgesamt sieben verschiedene Nutzertypen:

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„Am häufigsten ist in Deutschland der Konservative Gelegenheitsnutzer vertreten. Er findet sich in der Gruppe der Digital Mithaltenden, ebenso wie der Vorsichtige Pragmatiker.“ (D21 Digital Index 2018/19, S. 36)

Fest steht, die digitale Gesellschaft ist sehr heterogen und vielfältig. Dazu braucht es maßgeschneiderte Angebote, die die Nutzer im Blick haben und es allen ermöglichen, an der Digitalisierung teilzuhaben und sie mit zu gestalten.

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Auf die Bereiche eHealth und digitales Arbeiten bin ich im Detail nicht gesondert eingegangen. Details hierzu finden sich ab Seite 46 der Studie. Hier kann man die Großstudie herunterladen.

tl;dr

Die Digitalisierung in Deutschland schreitet voran, dies wirkt sich auf die gesamte Gesellschaft aus und spiegelt sich auch im jährlichen Anstieg des „Digital Index“ wieder, der aktuell einen Wert von 55 aufweist und den Digitalisierungsgrad der Gesellschaft angibt. Auch wenn die Bürger*innen und Bürger zunehmenden kompetenter in Bezug auf die digital geprägte Welt werden, wünschen sie sich vielfältige Kompetenzangebote, die die Nutzerperspektive in den Blick nehmen und ihnen den individuellen Nutzen der Digitalisierung verdeutlichen. Nur so werden alle erreicht werden können, vor allem auch die sog. „Digital Abseitsstehenden“, die in Deutschland immerhin noch 10 Mio. Menschen ausmachen.

Der Index 2018/19 gibt wichtige Erkenntnisse, die es Akteuren und Stakeholdern, Politik aber auch jedem einzelnen Individuum ermöglichen, im Großen und im Kleinen Angebote zu entwickeln und wahrzunehmen. Dies immer mit dem Ziel die Digitalisierung in Deutschland mit zu gestalten, voranzutreiben, und dabei Chancen und Risiken im Blick zu halten und selbstbestimmt und souverän in einer digital geprägten Welt zu agieren und zu leben.

#keepMoving

Der D21 Digital Index 2018 / 2019

Passwort? Aber sicher! #Datenklau nicht mit mir – und wenn doch? Was tun?

Symbolbild: Coding – via pixabay.com cc0

Gerade mal zwei Wochen ist es her, als der Hackerangriff auf Politiker und prominente Personen bekannt wurde. Persönliche Daten, Kreditkarteninformationen, Chats und Links zu den Leaks wurden über Twitter veröffentlicht. Und zwei Wochen später – die Doxing-Debatte war noch in vollem Gang – kommt schon die nächste Meldung.  Im Netz wurde die sogenannte „Collection #1“ entdeckt – ein Datensatz mit Millionen gestohlener E-Mail-Adressen und Passwörter. War ich bei der ersten Meldung noch nicht sehr beunruhigt – ich bin ja weder Politiker noch Promi 😉 – wollte ich dann doch lieber mal schauen, ob ich – in Bezug auf meine privaten Accounts und Devices – auch betroffen bin. Unter der Internetadresse „;–have I been pwned“ kann man dies recht schnell anhand der eigenen Mailadresse prüfen. Besser noch gefällt mir die Seite des Hasso-Plattner-Instituts, der „Identity Leak Checker“. Hier kann man zusätzlich sehen, wann und über welchen Anbieter die Daten geleaked sind. Und bei mir war das gleich mehrfach der Fall – auch, wenn es schon lange zurück lag und die Passwörter inzwischen ohnehin geändert sind. Die betroffenen Services waren u.a. Dropbox, der Link-Shortener bit.ly und die Plattform MySpace. In allen Fällen handelte es sich um die Mailadresse und das Passwort. #nichtSchön!

Ich nahm mir die Warnung von Linus Neumann vom Chaos Computer Club zu Herzen, worin er betont:

„Es gibt keine Ausreden mehr. Jeder, der nichts für seine Sicherheit macht, handelt fahrlässig und geht ein Risiko ein.“

https://www.tagesschau.de/ausland/internet-sicherheit-cybercrime-101.html

Und nun?

Passwortmanager?

Symbolbild: Security – via pixabay.com cc0

„Ernsthafte Sorgen“ musste ich mir ja nicht wirklich machen, denn ich nutze natürlich unterschiedliche Passwörter für verschiedene Accounts. Die benutzte Mailadresse ist aber gleich. Und ja, die Passwörter sind zwar „sicher“, beinhalten einen Mix aus Zahlen, Sonderzeichen und Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung, aber es gibt bei gleicher Mailadresse, manchmal vielleicht auch geringe Ähnlichkeiten der Passwörter und auf jeden Fall das daraus und aus dem Leak resultierende „ungute Gefühl“.

Das muss geändert werden! Den Vorsatz „das wollte ich ohnehin schon immer mal machen!“ – ja, den kennt ihr bestimmt auch. Aber wie soll man sich komplett unterschiedliche, lange und sichere Passwörter merken und diese schnell verfügbar machen? Die Antwort, die mir einfiel war: Natürlich mit einem Passwortmanager. Ich erinnerte mich, neulich einen Artikel bei Netzpolitik.org zum Thema gelesen zu haben: Also schnell „hervorgekramt“.

Eine Testübersicht zu unterschiedlichen Apps – denn ich möchte den Passwortmanager ja auf meinem Smartphone immer dabei haben – war auch schnell zur Hand. Was mir zunächst als „die Lösung“ erschien, zeigte sich mir bei längerer Überlegung als nicht passend für mich. Ich möchte ein Passwort auf all meinen Devices direkt verfügbar, aber im Passwortmanager gespeichert haben. Dazu bietet sich aber nur der Weg über einen Clouddienst – und in den meisten Fällen über den Clouddienst, eines (kommerziellen) Passwortmanagers – über dessen Sicherheit, Standort, etc. ich nichts weiß. Und nun?

Schlüsselbund

Als Apple-User entschied ich mich für das systemeigene Angebot, den „Schlüsselbund“. Wenn man seine Passwörter neu vergibt, oder, wie in meinem Fall ändern will, schlägt einem das System im Browser automatisch ein langes, sicheres Passwort vor, das auch gleich zur Bestätigung in beide dafür vorgesehenen Passwortfelder eingetragen wird.

Das neue (oder geänderte) Passwort wird dann sogleich im Browser automatisch gespeichert und per Cloud auf allen per Cloud verbundenen Geräten übertragen. In meinem Fall änderte ich die Passwörter am Rechner im Browser und hatte diese geänderten Passwörter dann sofort auch auf dem Smartphone (und dort auch in den entsprechenden Apps) zur Verfügung. Das funktionierte in den meisten Fällen sehr gut. Manchmal bedurfte es ein wenig manueller Nachhilfe. Der Vorteil: Die Passwörter sind alle unterschiedlich, in der Cloud hochverschlüsselt und ich muss mir nur ein einziges (in meinem Fall – und in eurem Fall sollte das auch so sein) dann sicheres und kompliziertes Passwort für den Schlüsselbund und den dahinter liegenden Account merken. Dazu kommt selbstverständlich die Absicherung der Devices (PC, Laptop, Tablet, Smartphone) mit einer langen PIN bzw. Passwort und/oder Touch- bzw. Face-ID. Ab sofort werden ich dann die Passwörter auch sehr regelmäßig ändern. Einfach immer mal wieder, wenn ich mich bei dem ein oder anderen Dienst zur Nutzung einlogge. Und dieses Vorgehen werde ich mir zur Routine machen. Die neuen Passwörter werden dann ja wieder auf allen Devices verfügbar gemacht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Systemdienst auch auf anderen Betriebssystemen zur Verfügung steht. Das solltet ihr unbedingt prüfen und ausprobieren. Die Sicherheit der dahinterliegende Cloud müsst ihr allerdings genau hinterfragen. Oder ihr geht den Weg über einen Passwortmanager, der nur lokal speichert.

2 Faktor Authentifizierung

Zweistufige Authentifizierung bei Facebook

Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme habe ich dann auch noch überall dort, wo es angeboten wird – und das ist mittlerweile fast überall, die sogenannte „2 Faktor Authentifizierung“ aktiviert. Bei den wichtigsten Diensten war das bei mir ohnehin schon der Fall. Diese Form der Authentifizierung verlangt immer, dass bei einem neuen Login-Versuch, dieser auf einem anderen, unabhängigen Device, das sich in Deinem Besitz befindet, autorisiert wird. Dies geschieht meist durch die dortige Anzeige eines Codes, der dann am Gerät, an dem Du Dich einloggen willst eingegeben werden muss. Oder aber, Du musst in einer mobilen App auf Deinem Smartphone den Login auf Deinem PC freigeben, z.B. durch tippen auf eine Checkbox o.ä.


Wachsam bleiben

Symbolbild: Wachsam beim Datenschutz – via pixabay.com cc0

Die meisten Dienste benachrichtigen Dich sofort per Mail, wenn es neue Logins, Kaufvorgänge, Transaktionen, Passwortänderungen gibt. Dies solltest Du unbedingt (!) ernst nehmen. In der Mail steht immer, was gerade geschehen ist. Nimm Dir Zeit, lies es genau, prüfe auch die Mail, ob es kein Fake ist, also ob Du in der Mail namentlich genannt bist (in einem Fake oft nicht der Fall) und ob die Rechtschreibung korrekt ist etc. Wenn Du aber sicher bist, dass die Mail kein Fake ist und Du die Passwortänderung, Transaktion, Login, etc. nicht selbst durchgeführt hast, dann handele sofort. Meist kannst Du in der Mail auf einen Link klicken, um die Änderung rückgängig zu machen. Oder Du loggst Dich eben ein und änderst sofort Dein Passwort, machst den Kauf oder die Transaktion rückgängig oder kontaktierst den Support. Handeln ist angesagt!

Apropos Mail, Link oder Anhang: Dies ist erfahrungsgemäß die Hauptursache, dass Passwörter geleaked werden. Man erhält eine Mail mit dringendem, drastischem und besorgniserregendem Inhalt: „Sie haben Produkt XY gekauft. Die Rechnung über 22.000 Dollar hängt an. Bitte lesen Sie den Anhang“. Oder auch: „Ihr Konto wurde gehackt. Bitte klicken Sie auf den Link in der Mail und geben Sie ihr Passwort ein, damit wir es wieder herstellen können.“ Öffnet man in diesem Fall den Anhang, installiert man mit Sicherheit einen Trojaner, der dann in Zukunft alle Passworteingaben mitliest und an Dritte übermittelt. Klickt man auf den Link, der Rettung verspricht, liefert man sein korrektes Passwort an unbekannte Personen weiter, die es dann nutzen können.

Es ist auch auf keinen Fall ratsam, nach Diensten wie Facebook, Banken, Onlineshops zu googeln bei denen man registriert ist und dann seine Logindaten einzugeben. Sehr einfach kann man dann, auf Fakeseiten gelangen, die den gesuchten Seiten sehr ähnlich sehen, aber nur dazu da sind, die Logindaten abzugreifen. Lieber direkt die jeweilige Adresse in die Adresszeile des Browsers eingeben und dann als Bookmark speichern, um sie in Zukunft direkt aufzurufen. Und in jedem Fall die Seite, auf der man seine Daten eingibt genau kontrollieren: Ist sie wirklich echt? Gibt es ein Impressum? Steht der Name der Seite auch in der Domainangabe in der Adresszeile des Browsers? Endet die Domain auf „de“, wenn der Anbieter offensichtlich in Deutschland ist?

Updates

Symbolbild: Update – via pixabay.com cc0

Um Deine Systeme und Software sicher zu machen und sicher zu halten, solltest Du immer aktuelle Updates einspielen. Damit reagieren die Hersteller auf bekannt gewordene Sicherheitslücken etc. Updates sind heute auf den meisten Systemen kein Problem und gehen mehr oder weniger automatisch. Oft kannst Du auch einstellen, dass sie über Nacht, wenn das Gerät, also z.B. das Smartphone am Ladeteil hängt, selbstständig durchgeführt werden.

tl;dr

Das Wichtigste in Kürze zusammengefasst:

  1. Nutze unterschiedliche Passwörter für jeden einzelnen Dienst
  2. Nutze sichere Passwörter
  3. Ändere Deine Passwörter regelmäßig
  4. Sichere Deine Passwörter in einem Passwortmanager Deines Vertrauens oder dem systemeigenen Schlüsselbund – wenn dieser mit einem sehr sicheren Passwort geschützt ist.
  5. Reagiere bedacht aber unverzüglich, wenn Dir etwas komisch vorkommt. Hole Dir ggf. Hilfe (bei einem „Experten“ aus Deinem Umfeld, dem Support oder auch im Netz)
  6. Kontrolliere die Seiten genau, auf denen Du Deine Daten eingibst.
  7. Niemand wird Dich jemals zur Eingabe Deines Passworts über einen Link auffordern, um „einen Hack zu beseitigen“.
  8. Führe regelmäßig Updates Deiner Systeme durch.
Passwort? Aber sicher! #Datenklau nicht mit mir – und wenn doch? Was tun?

#VanMoof Electrified X #Smartbike, Lumos Smart Helmet & #Hövding Airbag im Test

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein „Early Adopter“ bin ;). Ich probiere gerne neueste technologische Entwicklungen aus – auch, wenn diese noch „beta“ sind und einige Bugs haben. So war es z.B. mit dem Bluetooth Haustürschloss „Danalock“, von dem ich mittlerweile die dritte Version besitze und nicht mehr missen möchte, denn ich kann es nun auch mit der Smartwatch öffnen. Schlüssel? Brauche ich nicht mehr. Allerdings: Über die Version V1 des Schlosses verliere ich hier lieber keine Worte mehr … Aber heute geht es hier auch um etwas ganz anderes:

Das VanMoof Electrified X Smartbike

Wer mich kennt, weiß auch, dass ich schon immer sehr gerne Fahrrad fahre – täglich, bei jedem Wetter, weite Strecken und schnell. Und irgendwie war das VanMoof Electrified S da wie für mich gemacht – dachte ich. Es ist ein Fahrrad – und – es ist ein Smartbike.

Whaaat? Ja: Smartbike! Es hat einen eingebauten Computer und eine (Vodafone) SIM-Karte. Seriously? Ja, genau, eine SIM-Karte. Es hat auch eine IMEI-Nummer, eine Bluetooth ID und eine MAC Adresse. Nur sehen tut man das alles nicht. Denn alles ist im Rahmen integriert, und der Motor am Vorderrad sieht aus, wie ein zu groß geratener Nabendynamo. Eigentlich perfekt. Nur die Größe des S – denn es gibt nur eine Rahmengröße, war mir zu groß.

Und da kommt das Electrified X ins Spiel, welches ich nun seit drei Wochen besitze. Die Ausstattung ist die Gleiche wie beim Model S. Der Rahmen und die Räder (24″) wesentlich kleiner und das passt so perfekt für mich. Das habe ich allerdings erst testen können, nachdem das Rad per UPS zu mir geliefert wurde. Denn es gibt die VanMoofs nur in einigen wenigen „Brand Stores“, z.B. in Amsterdam, der Heimat der VanMoofs, in Berlin, New York, Paris. Das war alles ein wenig weit weg und tatsächlich ist es das Konzept der Marke, die Räder online zu bestellen und zu konfigurieren und dann, nach Zustellung per UPS ausgiebig testen und – bei Nichtgefallen – zurück schicken zu können – natürlich vorausgesetzt, dass das Rad keine Beschädigungen hat. Das Rad kommt in einem großen Karton, auf dem ein Flatscreen TV aufgedruckt ist. Angeblich wird der Karton dann vorsichtiger transportiert. Gute Idee – und bei mir hat es funktioniert: Es kam ohne Beschädigungen an.

Ausgepackt und aufgebaut ist es schnell. Einfach den Lenker gerade stellen, die Höhe des Sattels einstellen und die Pedale anschrauben. Bei dieser kleinen Aktion sieht man schon gleich, wie diebstahlsicher das Bike ist. Alle Schrauben und begehrten Teile am Rad sind mit Spezialschrauben gesichert und die lassen sich nur mit dem entsprechenden Spezialwerkzeug, das dem Rad beiliegt, öffnen bzw. festdrehen.

Natürlich sind bei einem Smartbike auch ein Netzteil zum aufladen und, wie bereits erwähnt eine SIM-Karte mit dabei. Die SIM-Karte dient ebenfalls dem Diebstahlschutz: Bucht man mit dem Bike den sogenannten „Peace-of-mind“ Service mit, kann das Bike über die App und bei Diebstahl von VanMoof selbst geortet werden. Die „Bike-hunters“ finden das Bike dann und bringen es wieder zurück. Schaffen sie das innerhalb einer kurzen Zeitspanne nicht, dann bekommt man ein Ersatzbike, das dem Zustand des Rades entspricht, bevor es geklaut wurde. Dies wird wohl am Alter und am KM-Stand des Rades, der in der App zu sehen ist, festgemacht. Also: Nie wieder Angst vor Fahrraddieben. Coole Sache.

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#VanMoof Electrified X #Smartbike, Lumos Smart Helmet & #Hövding Airbag im Test

„Makerspace, FabLab, Coworking-Space: Zukunft des (Zusammen-)Arbeitens und Lernens?“ – Thema der vierten Ausgabe des #SlowEDchatDE

In der vierten Woche des #SlowEDchatDE geht es um die Frage: „Makerspace, FabLab, Coworking-Space: Zukunft des (Zusammen-)Arbeitens und Lernens?“.

Auch in dieser Woche werde ich als Moderator die drei Fragen der Woche beisteuern und jeweils Montag, Mittwoch und Freitag um 8.00 Uhr unter dem Hashtag #SlowEDchatDE twittern.

Wie der SlowEDchatDE funktioniert und warum es ihn gibt, könnt ihr hier nachlesen.

Makerspaces und FabLabs zählen – genau wie Bibliotheken – für mich zu den sogenannten „dritten Orten“. Das sind Orte an denen meist gemeinsam gelernt und ausprobiert wird, ohne, dass man sich an einem institutionalisierten Lernort befindet. Heute haben Bibliotheken auch oft selbst schon Makerspaces im Angebot. Und Coworking- Spaces entsprechen ja ganz der Kultur der „digitalen Nomaden“, die sich in solchen, meist offenen und großen „Büros“ treffen und gemeinsam arbeiten. Meist brauchen Sie dazu vor allem einen Platz für ihren Laptop, gutes W-lan und guten Kaffee 😉 Insofern eignen sich ja eigentlich auch Cafés als Coworking-Space, oder? Zumindest beobachte ich, als bekennender Starbucks-Fan, dass dort vor allem junge Menschen gemeinsam lernen bzw. arbeiten, Videotelefonate führen, Heißgetränke und etwas zu Essen zu sich nehmen und dann wieder ihrer Wege ziehen.

Auf jeden Fall bin ich aber gespannt, welche Ideen und Antworten ihr in der vierten Woche zu meinen Fragen einbringt und welche Fragen ihr selbst noch habt!

Und wie geht es weiter?

In der Woche fünf und sechs wird Torsten Larbig den #SlowEDchatDE moderieren und den Abschluss macht dann Peter Ringeisen, bevor dann der reguläre #EDchatDE wieder im September startet und das sechste Jahr (!) dieses deutschsprachigen Twitterchats für Lehrende und Bildungsinteressierte eröffnet.

Die Fragen:

Jetzt kommen hier aber die Fragen zum Thema „Makerspace, FabLab, Coworking-Space: Zukunft des (Zusammen-)Arbeitens und Lernens?“. Viel Spaß damit:

Montag, 8.00 Uhr

F1: Makerspace, FabLab, Coworking Space: Was ist das alles, welche Erfahrungen hast Du damit gesammelt und welche Beispiele kannst Du nennen? #SlowEDchatDE #EDchatDE

 

Mittwoch, 8.00 Uhr

F2: Makerspace, FabLab, Coworking Space: Wie fördern diese Modelle gemeinsames Lernen und Arbeiten? Welche Rahmenbedingungen braucht das? #SlowEDchatDE #EDchatDE

 

Freitag, 8.00 Uhr

F3: Makerspace, FabLab, Coworking Space: Brauchen wir solche Lern- und Arbeitsräume in Schulen, um auf die Zukunft vorzubereiten? Oder geht es in Schule um andere Ansätze? #SlowEDchatDE #EDchatDE


The fourth week of #SlowEDchatDE is about the question: „Makerspace, FabLab, Coworking-Space: Future of (collaborative) working and learning?

Also this week I will contribute as moderator the three questions of the week and tweet Monday, Wednesday and Friday at 8.00 o’clock under the hash day #SlowEDchatDE.

You can read here how SlowEDchatDE works and why it exists.

Makerspaces and FabLabs are – just like libraries – the so-called „third places“ for me. These are places where people usually learn and try things out together without being at an institutionalized place of learning. Today, libraries often already have maker spaces on offer themselves. And coworking spaces correspond entirely to the culture of the „digital nomads“ who meet and work together in such, mostly open and large „offices“. Most of the time you need a place for your laptop, good W-lan and good coffee 😉 In this respect, cafés are also suitable as coworking spaces, right? At least I observe, as a confessing Starbucks fan, that young people in particular learn and work together, make video calls, have hot drinks and something to eat and then go their separate ways again.

In any case I am curious what ideas and answers you will bring to my questions in the fourth week and what questions you still have yourself!

And what happens next?

In week five and six Torsten Larbig will moderate #SlowEDchatDE and Peter Ringeisen will finish before the regular #EDchatDE starts again in September and opens the sixth year (!) of this German Twitterchat for teachers and people interested in education.

The questions:

But now here come the questions about „Makerspace, FabLab, Coworking-Space: Future of (collaborative) working and learning? Have fun with that:

Monday, 8.00 a.m.

Q1: Makerspace, FabLab, Coworking Space: What is all this, what experiences have you had with it and what examples can you give? #SlowEDchatDE #EDchatDE

Wednesday, 8.00 a.m.

Q2: Makerspace, FabLab, Coworking Space: How do these models promote learning and working together? What framework conditions does this require? #SlowEDchatDE #EDchatDE

Friday, 8.00 a.m.

Q3: Makerspace, FabLab, Coworking Space: Do we need such learning and working spaces in schools to prepare for the future? Or is school about other approaches? #SlowEDchatDE #EDchatDE

 

 

„Makerspace, FabLab, Coworking-Space: Zukunft des (Zusammen-)Arbeitens und Lernens?“ – Thema der vierten Ausgabe des #SlowEDchatDE

#didacta18 in Hannover: Der Bildungsgipfel im Flachland

Wie hier bereits angekündigt habe ich im Jahr 2018 nun zum gefühlten 10. Mal die Bildungsmesse didacta besucht. Ich glaube, es waren nicht nur gefühlte 10 Besuche.

In diesem Jahr fand die Bildungsmesse wieder in Hannover statt. Zur Auswahl stehen im Turnus auch immer im Wechsel die Messestädte Köln und Stuttgart. In Hannover ist es meist etwas ruhiger und nicht so stark besucht.

Die wichtige Frage gleich zu Beginn:

Was hat sich im Vergleich zu den Vorjahren geändert, was nicht?

Die kurze Antwort:
Es gab wieder jede Menge Rollkoffer mit denen Material gesammelt wurde. Dazu kamen auch Schwimmnudeln und in diesem Jahr neu: Ein Plastikhocker.

Hier die Beweisfotos:

 

Anders war in 2018, dass ich es nicht getwittert habe wie bereits 2014, denn es gehört ja nun zum Standard…

Aber #ernsthaft jetzt:

Die Digitalisierung wird immer spürbarer zum Thema!

Das konnte man auch klar daran erkennen, dass die didacta in diesem Jahr vier Themenschwerpunkte hatte und einer davon didacta DIGITAL hieß.

Wenn es auch hier als #Symbolbild eine klare Trennung zwischen Bildung (in diesem Fall beruflicher Bildung) und DIGITAL gab.

Aber so ist es nicht wirklich mehr: Stay calm!

Was wirklich neu und toll war, war der „Startup-Bereich“ an dem sich mehrere, innovative Startups mit ihren Angeboten, Entwicklungen und Lösungen in lockerer Atmosphäre workshopartig präsentierten. Eine angenehme Verquickung von Bildung, Wirtschaft und Innovation in neuem Format, die ja ganz im Trend liegt.

Bilder sagen mehr als 1000 Worte.

Interessant fand ich die Angebote, die die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Lehrenden und Eltern und Lernenden betreffen. Also Anwendungen, die im Stile des bekannten WhatsApp Messengers die mobile Kommunikation mittels digitaler Endgeräten wie Smartphones und Tablets ermöglichen.

Genau über diese Kommunikation sprachen wir in einer Livesendung beim Deutschlandfunk, dem „Marktplatz“ der von dem, wie immer hervorragenden Armin Himmelrath zusammen mit seiner Kollegin moderiert wurde. Als Gäste mit dabei waren außerdem Annika Wachten vom Naturgut Ophoven und Julia Egbers von der Uni Oldenburg.

Die Sendung unter dem Titel „Was (nicht) in den Schulranzen gehört“ bewegte sich von Federmäppchen über gesundes Essen und Trinken hin zu Schulbüchern, Heften und machte auch vor Digitalisierung, Tablets, Apps und der Sicherheit auf dem Schulweg und den  „Elterntaxis“ nicht halt. Hier kann man es nachhören.

Und sonst so?

Und sonst so: Hier noch eine kleine Auswahl an Tweets – angeschaut habe ich mir vor allem Robots, Makerspaces und dabei habe ich natürlich ganz viele Menschen getroffen, die das Thema „Digitale Bildung“ vorantreiben und das freut mich und gibt Zuversicht.

 

https://twitter.com/thomashaubner/status/966678498743070721

 

#KeepMoving!

 

 

#didacta18 in Hannover: Der Bildungsgipfel im Flachland

OnTour: #NetzpolitikCamp „Social Media für Erwachsene“

Samstag, 3.3.2018: KOMED, Köln

Am 3.3.2018 werde ich im Rahmen des 3. NetzpoltikCamp „Social Media für Erwachsene“ im Kölner KOMED im Mediapark sein.

Zeit: 9.30 – 16.00 Uhr

Zur Website geht es hier entlang.

Den Sessionplan gibt es hier am Tag des Camps

Anmelden kann man sich ab sofort hier.

 

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OnTour: #NetzpolitikCamp „Social Media für Erwachsene“

Das war 2017… ein #Review mit Ausblick.

„Das hat ja nun schon Tradition“, wie der Kölner bereits nach dreimaliger Wiederholung sagt, dass ich einen Jahresrückblick (neudeutsch: Review) hier auf dem Blog schreibe, oder ist es gar schon „Brauchtum“? Und auch in diesem Jahr war es nicht langweilig, es gab Höhen und Tiefen. Trotz einer kleinen „Unpässlichkeit“ gleich zu Beginn des Jahres – ein Autofahrer holte mich mit seiner Autotür vom Fahrrad und verordnete mir eine längere Zwangspause – war ich auch 2017 wieder viel unterwegs (neudeutsch: OnTour).

In der Tat war es eine gute Mischung von unterwegs und bei den Menschen sein, Workshops, Webinare oder Diskussionsrunden (durch)führen und Dinge mit auf den Weg bringen können. Und natürlich war es eine sehr spannende Zeit mit Regierungswechsel und Umzug in das „neue“ Dienstgebäude, dem Landeshaus. Die Konstante, der #EDchatDE ist im September diesen Jahres vier Jahre alt geworden, nach dem Kollege @HerrLarbig und ich den Twitterchat 2013 gegründet haben – und der Chat hatte 2017 sein ereignisreichstes Jahr.

Im Jahr 2017 wehte der „Wind der Digitalisierung“ vermeintlich noch ein wenig stärker als im vergangenen Jahr – Deutschland scheint sich jedoch nach wie vor dagegen zu sträuben, oder seine Hausaufgaben, eben „typisch deutsch“ langsam und gründlich zu machen. Vielleicht auch Beides? In Bezug auf Digitalisierung ist Tempo aber ein wichtiger Maßstab – und nicht nur bezogen auf Leitungsdurchsatz oder Bandbreite, sondern vor allem bezogen auf den erforderlichen Wandel im Kopf. Denn Digitalisierung hat zwar mit Technik zu tun – diese ist die Voraussetzung dazu – Wandel oder besser Transformation erfordert allerdings mehr als Technikkompetenz. Hier kommen die 4K ins Spiel: Kritisches Denken, Kreativität und Kollaboration im Umgang mit und in der Nutzung von digitalen Medien.
Auch in 2017 stellen wir fest, dass es immer noch keine einfachen Antworten auf komplizierte Fragen gibt. In Bezug auf Digitale Bildung habe ich 2016 an dieser Stelle den Text von Margarete Hucht „Das Märchen von der digitalen Bildungskatastrophe“ als Replik an die Herren Kraus (Präsident des Deutschen Lehrerverbandes) und Prof. Dr. Spitzer (den konstanten Kritiker der Digitalisierung) zitiert.
Zum Ende des Jahres 2017 kursiert nun gerade ein, wie ich finde, schlauer Text von Dirk van Gehlen, der in der SZ „abgedruckt“ ist:

Es geht um das „Handyverbot“ (Handy: Auch eine seltsame Bezeichnung im 21. Jahrhundert) an Schulen in Frankreich – ja in Frankreich, aber bei uns gibt es durchaus auch (noch) Handyverbote und gerne schwappt so etwas auch über die Grenze. Der wichtigste Satz steht gleich zu Beginn des Artikels: „Das Smartphone ist nicht das Problem. Das Problem ist unser Umgang damit.“ – Könnte man auch so formulieren: Das Internet ist nicht das Problem. Das Problem ist unser Umgang damit. (Hinweis: Das Internet geht nicht mehr weg – auch nicht durch Verbote).
Und tatsächlich ist es ja auch eher ein Synonym dafür, dass wir Veränderungen oft zunächst hilflos gegenüber stehen und dann ein Verbot eine einfache Lösung für ein komplexes Problem zu sein scheint, aber nicht ist. Fake News, Hass im Netz, Auswirkungen des Internets auf Wahlergebnisse zeigen uns, wie komplex das Problem ist. Da gilt es anzupacken. Das Zauberwort lautet „Medienkompetenz“. Diese brauchen aber Alle – nicht bestimmte Zielgruppen oder gar einzelne Berufssparten. Schule als Bildungsinstitution, die alle durchlaufen ist da zwar primär im Fokus – aber gerade im Hinblick auf das Thema Medienkompetenz dürfen wir uns nicht ausschließlich auf schulische Bildungsszenarien beschränken.
Wir alle müssen erkennen, dass wir selbst zum Sender werden und nicht nur Konsumenten sind und, dass dies große Verantwortung für jeden bedeutet – Chance und Möglichkeit das Netz gemeinsam ein wenig besser zu machen, nach dem Motto: „Turn the Volume up and make the Positive sound Louder“.

Und nun geht das los mit dem Review. In diesem Jahr erneut inspiriert durch die Aktion von Thomas Riedel alias @Boydroid, der als Review im letzten Jahr insgesamt 16 „digitale Kölner Köpfe“ nach ihren persönlichen „High- und Lowlights“ und ihrem Ausblick auf das Folgejahr befragt hat. Und – Tradition – in 2017 hat er es ebenfalls bereits zum dritten Mal wieder getan: Hier entlang…
Meine Highlights im Jahr 2017
Womit wir auch gleich bei einem meiner besonderen Highlights für 2017 wären: Meinem Besuch auf der re:publica in Berlin. In diesem Jahr stand die re:publica, die weltweit größte Konferenz in Europa, die sich mit dem Internet und seinen Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft beschäftigt unter dem Motto „Love out Loud“. Und im Rahmen meiner Tätigkeit als Referent an der Staatskanzlei des Landes Nordrhein Westfalen konnte ich dort zusammen mit Kollegin Kordula Attermeyer eine Session zum Thema Medienkompetenz anbieten. In unserer Session „Von Bienen, Bots und Menschen…“ ging es darum, was das Buzzword Medienkompetenz für die Menschen eigentlich bedeutet, was sie als Angebote in diesem Bereich erwarten und welche offenen Fragen sie dazu haben. Einen Review zur re:publica und unserer Session gibt es hier.
Zur Session selbst haben wir einen Trailer produziert und schon einige Menschen zum Begriff Medienkompetenz befragt:
Ein weiteres Highlight in diesem Jahr war die Veröffentlichung des Buches „Digitale Medien für Unterricht, Lehrerjob und Schule“ mit ausgewählten Beiträgen aus dem Twitterchat #EDchatDE.

Am 26.01.2017, also gut zwei Wochen vor der Didacta 2017 in Stuttgart war es soweit: Ausgewählte Themen und Tweets aus fast 150 Ausgaben des EDchatDE sind als Buch erschienen. Herausgegeben wurde das Buch von Torsten Larbig und mir, also den beiden Gründern des Chats.

Das Besondere am Buch, das beim Cornelsen Schulverlag erschienen ist, ist die Lizenz. Das EDchatDE-Buch steht unter einer freien Creative Commons Lizenz (cc-by-sa), kann also in Teilen oder in Gänze verändert und geteilt werden (natürlich unter Nennung der Lizenz und der Autoren). Das ist schon ein mutiger und großer Schritt für einen Verlag. Weitere Infos zu diesem Projekt gibt es hier.

Das Buch, als Ergebnis der nachhaltigen Durchführung des Chats, durch alle Höhen- und Tiefen und über die Dauer von vier Jahren ist ein gutes Beispiel, dass es sich immer auszahlt, wenn man eine gute Idee langfristig und hartnäckig verfolgt und optimiert.

Der EDchatDE als bis heute einziger Twitterchat für Lehrende in Deutschland war – und das freut mich besonders – so auch der Ideengeber für vier weitere Chats, die im Jahr 2017 entstanden sind und seit dem mehr oder weniger regelmäßig stattfinden. Dies sind der #BibChatDE, ein Chat für Bibliotheken, der #SozialChat für engagierte Menschen der sozialen Arbeit, der #Relichat für den Religionsunterricht und der #ArtEDUtalk, ein Twittergespräch für KunstvermittlerInnen, MuseumspädagogInnen. Alle Chats habe ich hier im Detail beschrieben.

Das unsere Nachhaltigkeit sich auch international auswirkt zeigte last not least die Einladung zur Gastmoderation eines der ganz großen US-amerikanischen Chats, dem #satchat am 30.09.2017 zum Thema #DigitalFootprint.

Alle Highlights meines Jahres kann ich hier nicht auflisten, ihr findet Vieles aber hier auf meinem Blog. Ein schönes Projekt möchte ich allerdings noch erwähnen. Es ist das Virtual Reality Projekt „Skip“ – ein Sprach- und Kulturraum für Geflüchtete. Das Projekt wurde von Studierenden der Hochschule Fresenius entwickelt und von der Landesregierung gefördert und ich hatte im Rahmen meiner Arbeit die Möglichkeit, das Pilotprojekt mit zu begleiten. Berichte dazu gibt es hier auf dem Blog und hier von offizieller Stelle auf der Website des Landes NRW.

Meine Lowlights 2017
Im letzten Review habe ich an dieser Stelle bereits über den Hass im Netz und die Notwendigkeit gemeinsam dagegen anzugehen, geschrieben.
Seitdem hat sich einiges getan – aber es ist noch Luft. Was auch nicht anders zu erwarten war, denn dies ist ein langwieriger und kräftezehrender Prozess. Wo wir wieder beim Stichwort Medienkompetenz wären. Aber darauf bin ich ja weiter oben schon eingegangen und der Appell des letzten Jahres gilt weiter:

Wichtig ist es, dass wir erkennen, dass das Netz immer mehr mit unserem „realen“ Leben verschmilzt und eben gerade deshalb genau die selben Regeln und ethischen Standpunkte auch für unsere Kommunikation und unser „Zusammenleben“ im Netz gelten, die auch offline greifen.

Keep it real!

Darauf freue ich mich in 2018
In diesem Zusammenhang freue ich mich ganz besonders auf eine Veranstaltung im März 2018:

Am 3.3.2018 wird es in Köln im KOMED ein Barcamp zum Thema „Social Media für Erwachsene“ geben. Ich sehe das als Chance, die wichtige Zielgruppe „Erwachsene“ zu erreichen, denn gerade sie bestimmen Vieles mit, was im Hinblick auf die notwendige (digitale) Transformation unserer Gesellschaft geschieht – oder eben nicht.

Und ganz besonders hoffe ich und freue ich mich darauf, dass ich es endlich schaffe mit meinem langjährigen Musikerfreund Stefan Redtenbacher eine kleine Band-Tour in England zu machen. Stefan kenne ich seit meinem Studium in Boston am Berklee College of Music. (Class of 1995). Seitdem haben wir den Kontakt nicht verloren und machen über das Netz Musik zusammen.
Und last not least geht dieser Vorsatz auch damit einher, meine „Work-Life-Balance“ in 2018 weiter zu verschieben:
  • Mehr Fitness, gesundes Leben und Off-Time
  • Mehr Musik (machen)
  • Digital Detox

Bleibt mir euch ein frohes, neues Jahr und alles Gute für 2018 zu wünschen!
#LearnOutLoud & #KeepInspiring
Das war 2017… ein #Review mit Ausblick.

OnTour: Next Level Festival of Games 2017 #NLF17 #Coding #Making

Am 12.11.17 war ich für die Staatskanzlei NRW/ Referat Digitale Gesellschaft, Medienkompetenz zusammen mit meinem Kollegen Henning Albrecht im Digital-Laboratory des Next Level Festival in Düsseldorf.

Dort haben wir einen Workshop mit dem Titel „Making und Coding für jedes Alter“ angeboten.

Aus dem Ankündigungstext:
Niedrigschwellige Angebote im Bereich Making und Coding mit Boards (Calliope, Makey Makey, Finch), Blocksoftware und auch analog mit Pappe und Büroklammer! Lassen Sie sich ein auf digitale Technik und probieren Sie mit uns zusammen aus, wie ein spielerischer Ansatz des Lernens und der Erlangung von Medienkompetenz sein kann.

Darüber hinaus werden wir Ihnen auch Einblicke in die Projekte und Arbeit des Fachreferates im Rahmen der Medienkompetenzförderung geben und freuen uns auf konstruktive Diskussion.

Weitere Infos zum Next Level Festival und zum Programm gibt es hier.

Ich fand es im Verlauf unseres Workshops sehr spannend zu sehen, dass durch Kinder, die unsere Angebote angeschaut und mitgemacht haben auch die begleitenden Erwachsenen mit erreicht wurden und diese auch interessierte Fragen gestellt und dazu gelernt haben.

Um überhaupt zu komplexen Themen, sei es nun Coding oder seien es ethische Fragen in Bezug auf Medienkompetenz oder Datenschutzthemen ins Gespräch zu kommen, ist es oft sehr hilfreich niedrigschwellig einzusteigen. Dazu hilft der spielerische Zugang, z.B. über unseren BeeBot:

Aber auch der MakeyMakey ist immer ein beliebtes Tool, um zu sehen, dass Technologie nicht weh tut, Angst einflößen muss oder einem vor große Herausforderungen stellt. Im Gegenteil: Man kann damit kreativ werden und einfach erst mal Freude haben.

Ist diese erste Hürde genommen, kann man auch gerne und gut tiefer einsteigen!

 

OnTour: Next Level Festival of Games 2017 #NLF17 #Coding #Making

OnTour: #KölnDigital @StbibKoeln: #informieren #erleben #gestalten

Henriette Reger testet die VR App

Am 17.10.17 fand die Veranstaltung #KölnDigital unter den Hashtags #informieren #erleben #gestalten in der zentralen Stadtbibliothek und im VHS-Studienhaus Köln statt.

Es ging um digitale Informationsangebote in der Stadt Köln.

Ich war im Rahmen des von der Landesregierung NRW geförderten Projektes Skip – Sprachraum für Geflüchtete der Hochschule Fresenius in Kooperation mit der Stadtbibliothek vor Ort.

Dabei handelt es sich um eine VR Anwendung, mit der Geflüchtete in einer sicheren Umgebung für sie neue Alltagssituationen erleben und auch ihre Sprachsicherheit erproben.

Hier das „Making of“ zum Projekt.

 

OnTour: #KölnDigital @StbibKoeln: #informieren #erleben #gestalten

„Digital Detox“ mit der Smart Watch? – Ein Erfahrungsbericht zur Apple Watch 3

Soll das jetzt ein Scherz sein – Digital Detox mit einer Uhr? Fakt ist: Digital Detox ist in aller Munde, in den tiefen Wäldern Kaliforniens gibt es sogar Digital Detox Camps. Der Trend, der dauerhaften Kommunikation- und Informationsflut zu entrinnen, mal ein Wochenende, einen Tag oder wenigstens dann doch ein paar Stunden offline zu sein, ist in, genau wie Retro und Vintage in Mode, Mobiliar und Musik.

Das Smartphone: Unser ständiger Begleiter

Doch vom „Offline-sein“ sind wir weit entfernt. Das Smartphone ist immer mit dabei, und wenn eine Nachricht kommt, schaut man halt drauf und meist beantwortet man sie gleich. Nebenbei checkt man noch ein paar andere Notifications, tippt hier und da, surft auf einen Blog und schaut ein paar Videos auf dem Facebookfeed oder schaut die neuesten Nachrichten in der Nachrichtenapp der Tagesschau. Die Ablenkung ist groß, die Selbstkontrolle klein.

Kann man machen. Aber muss man ja z.B. nicht unbedingt abends, wenn man unterwegs ist zum Dinner, mit Frau, Mann, Freundin, Freund verabredet ist – ich hätte fast gesagt: „Früher“ ging das doch auch alles ohne Smartphone… wer mich kennt  😉

Aber das Smartphone zu Hause lassen? Oder gar weg sperren? Geht gar nicht. Viel zu drastisch. Dann ist man abgeschnitten, kann nicht mal kurz irgendwo anrufen, falls die Bahn zu spät ist, oder wenigstens eine SMS schicken. Oder vielleicht den Weg kurz mal navigieren. Ja, das ist schon alles sehr praktisch. Und: Wer will dafür schon in eine Telefonzelle gehen? Gibt es die überhaupt noch? Oder Stadtpläne herauskramen…?

Haustür per App öffnen

Ich selbst käme dann nicht mal mehr bei Rückkehr zu Hause in die Haustür rein, denn mein Smartphone öffnet diese – natürlich per App und bei Annäherung automatisch. Wir haben schließlich 2017! Also bitte. Detox in Maßen!

Das „Smartphone“ am Arm: Apple Watch 3 LTE im Stand-Alone-Test

Apple Watch Series 3 GPS/Cellular

Doch jetzt geht es. Ich habe es probiert. Einfach mal das iPhone zu Hause gelassen und nur die Smartwatch um das Handgelenk geschnallt. Es geht! Ungeahnte Freiheit. Trotzdem  erreichbar und „irgendwie verbunden“ – auf jeden Fall nicht komplett abgeschnitten. Allerdings ohne ständiges Getippe und Gesurfe. Ein Gefühl von Freiheit. #ironieOff

Zu den Fakten: Seit dem 22.09.2017 besitze ich eine Apple Watch, Series 3 mit LTE Modul. Sie unterscheidet sich äußerlich kaum vom Vorgängermodell, der Series 2 – bis auf einen roten Punkt an der „Digital Crown“. Die inneren Werte haben sich allerdings verändert. Wobei das ja bei Versionssprüngen auch so üblich ist. Der Prozessor ist ein wenig schneller geworden, der Akku vielleicht etwas stärker, aber der reichte mir vorher schon, und die Uhr kann nun selbstständig auch Höhenunterschiede messen, z.B. das Treppensteigen mitprotokollieren. Wasserdicht ist sie, genau wie die Series 2, angeblich bis zu 50 Metern. Ich habe die Watch 2 bereits erfolgreich im Schwimmbad getestet: Sie hat es überstanden 😉

Was aber gänzlich neu und meines Erachtens auch wirklich richtungsweisend ist, ist das LTE Modul. Durch dieses lässt sich die Watch ohne Smartphone unterwegs nutzen – bisher nur im Netz der Telekom und mit einer E-Sim, die integriert ist. Die Einrichtung: Ein Kinderspiel per QR Code: iPhone-Kamera auf den QR Code richten, Uhr ist aktiviert und im Netz. Dann kann man damit telefonieren, SMS, Mails und einige andere Nachrichten empfangen und verschicken, navigieren, Siri nutzen, etc. – alles ohne das Telefon dabei zu haben. Schon irgendwie Future. Übrigens: Die Uhr ist nicht dicker geworden, denn die E-Sim ist ja integriert und der Bildschirm der Watch dient als LTE-Antenne. So geht Technik.

Nachrichten lesen: z.B. Telegram, WhatsApp, Mail, Twitter, SMS.

Das zu Hause gebliebene iPhone, muss aber eingeschaltet sein und Empfang haben. Dann managt es von dort aus gewisse Dinge mit, wie SMS versenden, oder eben, wie in meinem Fall, dann die Haustür öffnen, wenn man mit der Uhr naht;) Und dank des verbesserten WatchOS und Siri geht z.B. das Erfassen von Texten auf der Watch auch wirklich gut. Einfach diktieren und senden. Und Siri spricht nun auch mit Dir.

Nachrichten schreiben mit „Kritzel“

Wer in der Öffentlichkeit nicht mit Siri reden möchte – kann ja ein wenig komisch wirken – nutzt die Funktion „Kritzel“ auf der Uhr. Damit kann man mit dem Finger kleine Nachrichten „kritzeln“ und die Uhr wandelt die Buchstaben in gedruckte Zeichen um und erkennt die daraus entstehenden Wörter. Aber wir wollten ja nicht so viel schreiben – ihr wisst schon: Detox.

 

 

 

Klar, längere E-Mails auf der Uhr lesen, oder gar verfassen, macht keinen Spaß, muss aber auch nicht sein. Und auch das Telefonieren klappt hervorragend. Auch hier hilft Siri bei der „Vermittlung“ des Gesprächspartners und beim Wählen der Nummer gerne weiter. Mit der Freisprechfunktion der Uhr klappt das auch alles, besser ist es jedoch, einen Bluetoothkopfhörer mit Mikrofon mit der Watch zu koppeln.

Bluetooth Kopfhörer oder Lautsprecher verbinden

Ich nutze die Apple AirPods und die merken von selbst, ob ich alleine mit der Uhr unterwegs bin und verbinden sich automatisch. Sobald das iPhone in der Nähe ist, wählen sie dieses dann ebenfalls automatisch als Tonquelle aus. Sehr gut.

Musikhören kann man natürlich auch. Wenn Apple (endlich) die Funktion freischaltet, kann man sogar aus der gesamten Apple Music Bibliothek die Musik per Mobilfunkverbindung auf seine Watch streamen.

Und der Akku macht das mit?

Geht man mit der Uhr ohne iPhone joggen und nutzt die Aktivitäten-App, um seine sportlichen Leistungen aufzuzeichnen, oder telefoniert man über längere Zeit, geht der Akku schnell in die Knie. Man merkt der Uhr auch ohne zusätzliche Belastung an, wenn man sie ohne iPhone „standalone“ dabei hat. Der Akku leert sich schneller. Aber alles in allem reicht er für einen smartphonfreien Abend locker aus. Und man wird ja dann nicht in der Kneipe sitzen und Dauertelefonate über die Uhr führen. So war das nicht gedacht. Detox…

Ich bin vor allem gespannt, wie sich der Aufschlag der Apple Watch LTE auf andere Hersteller auswirkt, welche Hardwarelösungen da nun kommen werden und wie generell die Entwicklung der „Wearable-Devices“ mit Internetverbindung weiter geht. Es kann sein, dass die Watch hier etwas Dynamik reinbringt und die Kreativität der Ingenieure anspornt. Und vielleicht hilft sie uns ja auch ein wenig beim „Digital Detox.“

„Digital Detox“ mit der Smart Watch? – Ein Erfahrungsbericht zur Apple Watch 3